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Netflix geht nun mit Sadomaso in Serie

Heute Redaktion
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Dominanz und Unterwerfung, Fesselspiele und Lustschmerz. "50 Shades of Grey" war gestern. Vor allem aber waren die Bücher von E.L. James Fiktion. "Bonding" beruht auf wahren Geschichten.

Nach vielen kontaktlosen Jahren treffen die Studentin Tiff (Zoe Levin, "Red Band Society") und ihr bester Highschool-Freund Pete (Brendan Scannell, "Heathers") in New York erstmals wieder aufeinander. Der Schmäh zwischen den beiden rennt immer noch, und der jüngst geoutete Pete eröffnet Tiff, dass er gerade Geld braucht.

Wie passend, dass Tiff einen Assistenten für ihren Nebenjob sucht. Erst nachdem Pete den Job angenommen hat, wird ihm klar, dass die Studentin Tiff ein Doppelleben als beliebteste Domina New Yorks führt – was die beiden dann von einer skurrilen Situation in die nächste führt.

Was vielleicht nach dem Plot für eine sehr seichte Komödie klingt, beruht auf der eigenen Lebensgeschichte von Serienmacher

Rightor Doyle ("Barry"), auf dem auch die Figur des Pete in "Bonding" basiert. Der Gang auf dem schmalen Grat zwischen Comedy, Sexappeal, Fremdschämen und trotzdem noch politischer Korrektheit wird dabei so gelungen bewältigt, dass "Bonding" seit der Weltpremiere bei den Serienfestspielen in Cannes 2018 mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet wurde.

Die Vorlieben und Fantasien der Klienten von Tiff und Pete lassen dabei alles, was man aus der "50 Shades of Grey"-Reihe kennen mag, harmlos erscheinen. Aber gleichzeitig ist die Annäherung an das Sadomaso-Thema weder anbiedernd noch oberlehrerhaft. Sigmund Freud würde es gefallen! "Bonding" läuft ab Mittwoch auf Netflix. (fjh)

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