Gesundheit

5 Dinge, die du Kindern nicht sagen solltest

Erziehen ist nicht einfach. Schnell sind Dinge gesagt, die lange nachklingen — zum Teil bis ins Erwachsenenalter.

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Worte haben eine große Wirkung — auch bei der Erziehung. Deshalb gibt es Dinge, die du deinen Kindern besser nicht sagst.
Worte haben eine große Wirkung — auch bei der Erziehung. Deshalb gibt es Dinge, die du deinen Kindern besser nicht sagst.
Getty Images/iStockphoto

Du willst das Beste für deine Kinder? Dann versuche, auch in hitzigen Diskussionen, bei großer Müdigkeit und blanken Nerven auf deine Wortwahl zu achten. Wir verraten fünf Formulierungen, die du besser nicht mehr verwendest – und was du stattdessen sagen kannst.

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"Ist doch nicht so schlimm"

Deinem Kind ist die Eis auf den Boden gefallen, es hat sein liebstes Dino-Spielzeug verloren oder sein Roller ist plötzlich kaputt? Natürlich ist es gut gemeint, jetzt "ist doch halb so wild" zu sagen. Dabei vergessen wir aber, dass für die Kleinen soeben eine (kleine) Welt zusammengebrochen ist.

Besser: Versuche, ihre Perspektive besser zu verstehen. Der Zoo hat zu, obwohl ihr ihn an diesem Tag besuchen wolltet? Kein Wunder, dass dein Kind traurig ist. Versuche, seine Gefühle ernst zu nehmen und antworte mit "Ich kann gut verstehen, dass du jetzt traurig oder wütend bist." So lernt es, Gefühle zu akzeptieren und fühlt sich weniger allein mit seinen Emotionen. Dann könnt ihr in einem nächsten Schritt zusammen Lösungen und Ideen besprechen, wie es ihm bald besser geht.

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    Der Belgier Kenny Deuss photoshopt seine beiden Töchter in gefährliche Situationen und landete damit einen Hit bei Instagram. Auf den Fotos fliegt unter anderem eine Möwe mit Baby Aster davon.
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    "Du bist immer" oder "Du machst nie"

    Kinder haben, genau wie Erwachsene, ihre festen Muster und Charakterzüge. Deswegen zu sagen, dass sie "immer" mühsam sind oder "nie" helfen, ist aber falsch und wirkt demotivierend.

    Besser: Versuche zu verstehen, wieso dein Kind ein gewisses Verhaltensmuster hat. Frage es, wieso es sich so verhält, und versuche, dein Kind zu motivieren.

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    "Es macht mich traurig, wenn du…"

    Deine Emotionen als erwachsener Mensch gehören dir, nicht deinem Kind. Damit zu drohen, dass dich ein gewisses Verhalten wütend oder traurig macht, überfordert dein Kind oder lässt es auf manipulative Ideen kommen. Höre also auf, mit deiner Gefühlslage zu drohen.

    Besser: Versuche, auf sachlicher Ebene zu bleiben. Gib ihm zum Beispiel Optionen wie: "Willst du lieber hier drinnen leise spielen oder nach draußen gehen und dort mit dem Ball spielen?", anstatt zu sagen: "Es macht mich traurig, wenn du immer so laut bist, obwohl ich dir gesagt habe, dass ich Ruhe brauche".

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    "Das solltest du jetzt langsam wissen"

    Scham oder Schuld sind keine guten Wegweiser. Indem du einem Kind sagst, dass es etwas schon wissen oder kennen sollte, hilfst du ihm nicht, etwas schneller zu lernen. Im Gegenteil: Du implizierst, dass es dumm ist und schmälerst sein Selbstvertrauen — was nachhaltige Folgen haben kann und blockiert.

    Besser: Fokussiere dich darauf, Lösungen zu finden. Dein Kind kann seine Schuhe noch nicht selber binden? Deine Aufgabe ist es, es ihm nochmals in Ruhe zu zeigen, ganz ohne Druck. Frag es, wie du ihm helfen kannst und was es von dir braucht. So stärkst du eure Beziehung und dein Kind kommt selbständig auf Lösungsvorschläge.

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    "Lass mich da machen, ich kann dir nicht zusehen"

    Ihr müsst in die Krippe stressen, der Bus kommt bald und dein Kind schafft es einfach nicht, die Jacke selber zuzumachen? Dass der Blutdruck und das Stressniveau der Eltern in die Höhe steigen, ist verständlich. Wenn du deinem Kind aber sagst, dass es eine kleine Aufgabe einfach nicht selber schafft, obwohl es beim Reißverschluss-Zumachen vielleicht kurz vor dem Durchbruch steckt, macht traurig und unsicher.

    Besser: Erkläre deinem Kind ruhig, wieso ihr es so eilig habt. Wenn du ihm sagst, dass ihr zusammen zum Bus gehen müsst, du ihm deshalb noch einmal beim Zumachen der Jacke hilfst, leuchtet das ein und schafft Vertrauen und erzeugt Nähe. Nimm dir dann am Abend vor dem Zubettgehen Zeit, um das mit dem Reißverschluss nochmal in Ruhe zusammen zu üben.

    Natürlich klingen diese Tipps in der Theorie relativ einfach. Wir sind uns aber bewusst, dass die Kleinen oft in den unpassendsten Momenten unkontrollierte Wutausbrüche oder Schreianfälle haben. Immer die Nerven zu behalten, ist nicht einfach. Sich aber bewusst zu machen, was Worte bewirken können, ist ein guter Anfang, um einen kühlen Kopf zu bewahren. Viel Glück!