Politik

74 Prozent lehnen Corona-Hilfen für Steuerflüchtige ab

SPÖ-Umfrage zeigt: Die große Mehrheit der Österreicher ist gegen staatliche Corona-Hilfen für Firmen, die Geld in Steueroasen verschieben.

Robert Zwickelsdorfer
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SPÖ-Chefin Rendi-Wagner stellte die beiden Forderungen auf.
SPÖ-Chefin Rendi-Wagner stellte die beiden Forderungen auf.
Helmut Graf

Steuerflüchtlinge kosten Österreich rund 1,1 Milliarden Euro pro Jahr. Unique Research hat für die SPÖ daher 1.006 Österreicher befragt, wie mit Firmen, die in Österreich keine Steuern zahlen, umgegangen werden soll.

Das Ergebnis

74 Prozent sind sehr dafür, dass diese Firmen von staatlichen Corona-Hilfen ausgeschlossen werden. Weitere 15 Prozent stimmen dieser Forderung eher zu. Die Mehrheit zieht sich durch Fans aller Parlamentsparteien. Bei SPÖ-Wählern sind 82 Prozent gegen die Staatshilfen, bei FPÖ-Anhängern sind es 81 Prozent, bei ÖVP-Wählern 79 Prozent und bei Grün-Sympathisanten 74 Prozent. Selbst 66 Prozent der traditionell wirtschaftsfreundlichen Neos-Anhänger lehnen die Hilfen ab.

Das Ergebnis der Umfrage im Detail.
Das Ergebnis der Umfrage im Detail.
heute.at

Klare Mehrheit gegen Dividendenausschüttung

Auch eine zweite SPÖ-Forderung findet eine klare Mehrheit: 78 Prozent wollen Firmen, die Corona-Hilfen bekommen, die Dividendenausschüttung verbieten. Auch hier ist die Zustimmung bei SPÖ-Wählern mit 75 Prozent am höchsten, gefolgt von Anhängern der ÖVP (63 Prozent), der Grünen (61 Prozent), der FPÖ (54 Prozent) und der Neos (49 Prozent).

"Firmen, die ihr Geld in Steueroasen parken, entziehen sich ihrer Steuerverantwortung. Es muss daher gesetzlich verboten sein, Geld am Fiskus vorbeizuschleusen und gleichzeitig Steuergelder als Direkthilfe zu kassieren", sagt SPÖ-Chefin Rendi-Wagner im Talk mit „Heute".