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8 Tote bei Bus-Anschlag: "Überall Fleisch und Blut"

Heute Redaktion
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Bild: Reuters/dapd

Mindestens acht Menschen sind am Mittwoch bei einem Selbstmordanschlag auf ihren Touristenbus in Bulgarien getötet worden. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu machte den Iran für den Anschlag in der Touristenhochburg Burgas verantwortlich. US-Präsident Barack Obama verurteilte den blutigen Anschlag als "barbarisches Terror-Attentat." Augenzeugen schilderten unterdessen Details zu dem Anschlag.

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu machte den Iran für den Anschlag in der Touristenhochburg Burgas verantwortlich. US-Präsident Barack Obama verurteilte den blutigen Anschlag als "barbarisches Terror-Attentat." Augenzeugen schilderten unterdessen Details zu dem Anschlag.

Sicherheitskameras hätten einen langhaarigen Mann in Sportkleidung aufgenommen, der sich vor der Explosion etwa eine Stunde lang am Ort des Anschlags aufhielt, berichtete die bulgarische Nachrichtenagentur Novinite. Seine Leiche habe die schlimmsten Verletzungen aufgewiesen.

Der Mann hatte laut Innenminister Zwetanow eine gefälschte Fahrerlaubnis aus dem US-Bundesstaat Michigan bei sich. Seine Identität sei noch nicht geklärt. Die Behörden gingen davon aus, dass es sich bei dem Mann um den Selbstmordattentäter handelte. Er sei mit einem Rucksack unterwegs gewesen und habe mit Shorts bekleidet wie ein gewöhnlicher Tourist ausgesehen.

Israel: "Werden machtvoll auf iranischen Terror reagieren"

Sein Land werde machtvoll auf den iranischen Terror reagieren, erklärte Israels Premier Netanyahu. Israelische Behörden hatten in jüngster Vergangenheit vor Anschlägen radikaler Islamisten in Bulgarien gewarnt. Die israelische Verteidigungsminister Ehud Barak beschuldigte die libanesische Hisbollah, den Anschlag verübt zu haben. "Die unmittelbaren Attentäter waren Hisbollah-Leute, die natürlich ständige iranische Unterstützung haben", sagte Barak im israelischen Rundfunk.

Augenzeuge: "Überall war Fleisch und Blut"

Eine Augenzeugin berichtete telefonisch im israelischen Armeerundfunk von dem Angriff. "Wir haben uns hingesetzt und nur Sekunden später hörten wir einen lauten Knall und dann rannten wir weg. Wir entkamen durch ein Loch im Bus", berichtete Awiwa Malka vom Ort des Anschlags.

"Wir haben Leichen gesehen und viele Verletzte." "Wir hörten eine sehr starke Explosion", sagte ein bulgarischer Augenzeuge dem Fernsehsender TV7. "Der Bus war voller Leute und Kinder. Überall war Fleisch und Blut." Ein anderer Bus habe ebenfalls Feuer gefangen. Es sei das komplette Chaos gewesen.

Israelischer Premier: "Iran steckt hinter Attentat"

Der Bürgermeister von Burgas, Dimitar Nikolow, sagte, insgesamt 171 Menschen seien mit einem Flugzeug aus Israel angekommen, um ihren Urlaub an der Schwarzmeerküste zu verbringen, sagte er. In dem Bus seien 47 Menschen gewesen. 33 seien bei der Explosion verletzt worden. Der Flughafen der Stadt wurde geschlossen, alle Flüge wurden nach Warna umgeleitet. Der in Burgas residierende israelische Rabbi Haim Twerdowitsch sagte im israelischen Fernsehsender Kanal 2, einige der Verletzten hätten schwere Brandwunden.

Netanyahu sagte weiters, bei der Explosion in Bulgarien handele es sich um einen Anschlag und "alle Anzeichen deuten auf den Iran hin." Der Iran überziehe die ganze Welt mit Terror. In den vergangenen Monaten habe es mehrere Versuche des Iran gegeben, Israelis in Thailand, Indien, Georgien, Kenia, Zypern und an anderen Orten anzugreifen.

US-Präsident verurteilt Anschlag

Verteidigungsminister Ehud Barak erklärte, die israelischen Sicherheitsorgane würden "mit aller Macht vorgehen, um zu den Attentätern und ihren Drahtziehern zu gelangen". Die israelische Regierung schickte zwei Flugzeuge nach Bulgarien, um die Opfer möglichst schnell nach Israel zu bringen.

US-Präsident Barack Obama bezeichnete den Anschlag als "barbarisches Terror-Attentat". "Solche Anschläge auf Unschuldige, unter ihnen Kinder, sind absolut abscheulich", erklärte Obama am Mittwoch. Der US-Präsident bot Israel Hilfe bei der Suche nach den Verantwortlichen für den Anschlag an. Diese müssten zur Rechenschaft gezogen werden