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9-Jährige starb an Folgen der Luftverschmutzung

Exzessive Luftverschmutzung in London ist für Tod eines 9-jährigen Mädchens mitverantwortlich.

Jochen Dobnik
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Smog über London
Smog über London
Evening Standard / Eyevine / picturedesk.com

Die schlechte Luftqualität in der britischen Hauptstadt habe "wesentlich beigetragen" zum Tod der kleinen Ella Adoo-Kissi-Debrah im Jahr 2013, befand der stellvertretende Untersuchungsbeamte für den Inner South Coroner's Court, Philip Batlow. 

Tödliche Atemnot

Das an Asthma leidende Mädchen war im Februar 2013 an akuter Atemnot gestorben. Sie hatte mit ihrer Familie nur wenige Meter von der South Circular Road gelebt, einer der besonders stark befahrenen Straßen der britischen Metropole. In den drei Jahren vor ihrem Tod musste das Mädchen fast 30 mal mit Anfällen ins Krankenhaus gebracht werden.

Eine erste gerichtsmedizinische Untersuchung im Jahr 2014 hatte ergeben, dass Ella aufgrund ihres schweren Asthmas gestorben war. Diese Erkenntnisse wurden im vergangenen Jahr jedoch angezweifelt, und eine neue Untersuchung wurde angeordnet.

Wegweisendes Gerichtsurteil

Der mit der Untersuchung des Tods beauftragte Vize-Coroner kam nun zu einem anderen Ergebnis. Ella sei "Stickstoffdioxidwerten ausgesetzt" gewesen, die "über den Richtlinien der Weltgesundheitsorganisation lagen", urteilte Barlow.

Die Entscheidung gilt als wegweisend, weil zum ersten Mal in Großbritannien Luftverschmutzung als eine von mehreren Ursachen auf einem Totenschein stehen könnte. Der Southwark Coroner's Court entscheidet über Fälle aus einigen Bezirken Londons.