Niederösterreich

Bankkarte ging nicht mehr, Frau (73) musste hungern

Großer Ärger für Erna J.: Just an der Kassa beim Einkaufen, funktionierte ihre Karte nicht, Bargeld hatte sie nicht. Doch das war erst der Anfang ...

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73-Jährige rief Bank an, war halbe Stunde in Warteschleife und fuhr dann wütend in die Filiale. 
73-Jährige rief Bank an, war halbe Stunde in Warteschleife und fuhr dann wütend in die Filiale. 
Getty Images/iStockphoto (Symbolfoto)

Erna J. aus dem Bezirk Sankt Pölten-Land war Dienstag im Supermarkt: "Mittagessen und sonstige Dinge des täglichen Bedarfs einkaufen. Es sind ja dauernd die Durchsagen in den Geschäften, man möge nur mit Karte zahlen. Daher habe ich gar kein Bargeld mehr mit und zahle immer mit Karte", erklärt die Pensionistin. 

Karte ging nicht, Konto gedeckt

An der Kassa dann die böse Überraschung für die 73-Jährige: Das Plastikteil funktionierte nicht, nach mehreren Versuchen war klar, es dürfte an der Karte liegen. "Ich habe mich furchtbar geschämt und geärgert, weil ja mein Konto voll gedeckt ist", berichtet Erna J.

Null Kundenservice

Wieder zu Hause rief die Pensionistin mit leerem Magen die Bank an: "Nach 15 Minuten in der Warteschleife schrieb ich eine E-Mail an meine Bankfiliale, mit der Bitte um Rückruf. Nach 30 Minuten, immer noch in der Warteschleife, schoss ich die nächste Mail nach. Doch es kam keine Antwort, weder per Mail noch am Handy", erzählt die 73-Jährige.

Wütend und ohne Mittagessen fuhr die Kundin schließlich direkt in die Filiale nach St. Pölten. "Ich hatte die FFP2-Maske im Supermarkt gelassen, also hatte ich nur noch eine "normale" Maske mit. In der Bank wurde mir gesagt, man würde nur mit mir reden, wenn ich eine FFP-2-Maske tragen würde. Ich erklärte mein Problem, bat um eine FFP-2-Maske oder zumindest mit mir ins Freie zu gehen, damit ich die Sachlage gänzlich erklären könne. Doch man blieb beinhart, ich musste die Bank verlassen", so die Niederösterreicherin.

"Musste schnorren gehen"

"Also musste ich mir eine FFP-2-Maske erschnorren, dann ging ich wieder in die Bank und bekam Auskunft", so Erna J. zornig und meint weiter: "Mir wurde folgendes mitgeteilt: Die Karte funktioniere nicht, es dauere cirka zwei Wochen, bis ich eine neue Karte bekomme. Bis dahin solle ich doch immer zu den Geschäftszeiten abheben kommen."

Das heisst für die 73-Jährige: Jedes Mal ins Auto setzten, nach St. Pölten fahren, Geld abheben. "Die Bank fand es auch nicht notwendig, mir am Telefon mitzuteilen, dass es ein Bankproblem gäbe und es zwei Wochen dauern werde bis eine neue Bankkarte zugeschickt werde. Behandelt man so eine langjährige, ältere Kundin. Ich war schon vor der Fusion lange bei der P.S.K. und jetzt seit Jahren eben BAWAG?", so Erna J.

Bank bedauert

Die betroffene Bank gab auf Nachfrage an: "Die BAWAG P.S.K. tauscht derzeit in mehreren Tranchen die Bankkarten ihrer Kunden in Debit Mastercards. Leider ist im Rahmen dieses Kartentausches ein technischer Fehler passiert, sodass die Gültigkeit der aktuellen Kontokarte bei manchen Kunden deaktiviert wurde, bevor die neue Debit Mastercard dem Kunden zugestellt wurde. Zu Mittag funktionierten zum größten Teil die Transaktionen mit Karten, die heute aufgrund eines technischen Fehlers deaktiviert wurden, wieder an POS-Kassen (z.B. in Supermärkten) und Geldausgabegeräten von Fremdbanken. An der vollständigen Korrektur des Kartenstatus wird aktuell noch gearbeitet, ebenso an weiteren Fehlerbehebungen. Dafür und für die entstandenen Unannehmlichkeiten dürfen wir uns bei betroffenen Kunden, wie beispielsweise Frau J. höflich entschuldigen. Hinsichtlich der Maskenpflicht müssen wir auf die von der Bundesregierung festgeschriebenen FFP2-Masken als verpflichtend beim Besuch unserer Filialen verweisen."

Karte jetzt ganz weg

Frau J. hat jedenfalls gar keine Karte mehr: "Ich wollte blöderweise dann noch unbedacht Geld vom Bankomat abheben und nun ist meine Karte auch noch weg. Ein Bankwechsel in meiner Nähe -  mit dem Fahrrad erreichbar – ist jetzt  erforderlich."

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