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Affenpocken-Impfung kommt – wer den Stich erhalten soll

Das Gesundheitsministerium hat heute die Empfehlungen des Nationalen Impfgremiums für die Impfung gegen Affenpocken veröffentlicht.

Roman Palman
Die für Affenpocken typischen Hautläsionen auf einer Hand.
Die für Affenpocken typischen Hautläsionen auf einer Hand.
Getty Images/iStockphoto (Symbolbild)

Mit Stand heute sind in Österreich 83 Personen an Affenpocken erkrankt. Der Krankheitsverlauf von Affenpocken-Infektionen gestaltet sich in der Regel mild. Todesfälle sind bisher nicht aufgetreten.

Die Beschaffung von Impfstoffen gegen die Affenpocken erfolgt derweil auf europäischer Ebene. In der kommenden Woche wird eine erste Lieferung an Impfstoff erwartet. Durch Unterstützung von Deutschland konnte sich Österreich auch noch weitere Lieferungen aus dem europäischen Kontingent sichern.

Eine weitere größere Lieferung der Impfstoffe Imvanex oder Jynneos wird dann in den darauffolgenden Wochen erwartet. Abhängig hierfür ist die Verfügbarkeit des Impfstoffes am europäischen Markt.

Impfung für Risikogruppen

Parallel hat das Gesundheitsministerium heute die Empfehlung des Nationalen Impfgremiums veröffentlicht. Das Nationale Impfgremium empfiehlt die Impfung demnach nur für bestimmte Risikogruppen, zunächst für Mitarbeiter in Laboren und für Menschen, die direkt mit dem Virus in Kontakt gekommen sind.

Eine Impfung der allgemeinen Bevölkerung wird aufgrund der Epidemiologie, des Infektionsgeschehens und der geringen Infektionswahrscheinlichkeit nicht empfohlen.

Stich als Prophylaxe

Die Impfempfehlung des Nationalen Impfgremiums empfiehlt eine Impfung gegen Pocken als postexpositionelle Prophylaxe nach Kontakt mit einer erkrankten Person, für spezialisiertes Laborpersonal sowie für Gesundheitspersonal mit hohem Expositionsrisiko.

In Abhängigkeit von der Verfügbarkeit kann Personen mit individuellem Risikoverhalten in der Folge ebenfalls eine Impfung angeboten werden. Ein Risikoverhalten liegt vor, wenn Personen häufig wechselnden sexuellen Kontakt haben. In Österreich sind aktuell insbesondere Männer mit gleichgeschlechtlichen Partnern von Affenpocken betroffen.

Neues Merkblatt

Für eine bestmögliche Information der Bevölkerung hat das Gesundheitsministerium ein Merkblatt mit wichtigen Tipps zum Schutz vor übertragbaren Krankheiten erarbeitet und veröffentlicht. Neben den Affenpocken behandelt dieses Infoblatt auch sexuell übertragbare Infektionen und Covid-19. Dazu wurden wesentliche Tipps zur Vorbeugung und zum Vorgehen beim Verdacht auf eine Infektion zusammengefasst:

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    Auszug aus dem Merkblatt des Gesundheitsministeriums zu übertragbaren Krankheiten.
    Auszug aus dem Merkblatt des Gesundheitsministeriums zu übertragbaren Krankheiten.
    Gesundheitsministerium