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Ägypten vereidigt Islamisten als Präsident

Heute Redaktion
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Der neu gewählte ägyptische Präsident Mohammed Mursi hat am Samstag den Amtseid angelegt. Vor dem Hohen Verfassungsgericht in Kairo sprach der Islamist Mursi die Eidesformel, mit der er sich zu Loyalität zur republikanischen Staatsordnung, zu den Gesetzen und zur Verfassung verpflichtet.

Die Militärs, die seit dem Sturz des Langzeitpräsidenten Hosni Mubarak vor 16 Monaten das Land regieren, hatten auf den Festakt im Verfassungsgericht bestanden. Zuvor hatten sie das islamistisch dominierte Parlament vor der zweiten Runde der Präsidentschaftswahl im Juni aufgelöst.

Der Amtsantritt markiere "die Geburt der zweiten Republik", sagte ein Verfassungsrichter bei der Zeremonie. Mursi hatte sich bei der Präsidentschaftswahl gegen Ex-Regierungschef Ahmed Schafik durchgesetzt.

Mursi und die konservative Muslimbruderschaft, deren Kandidat er war, hatten sich der Forderung der Militärs nach der Verdidigung vor dem Verfassungsgericht nur widerwillig gefügt. Bereits am Freitagabend hatte Mursi vor Zehntausenden Anhängern auf dem Tahrir-Platz in Kairo die Eidesformel ausgesprochen und damit den Eid "symbolisch" vor der begeisterten Menge abgelegt. Seine Amtszeit beträgt vier Jahre.