Österreich

Airline zahlt nicht: "Jetzt pfände ich ein Flugzeug"

Als Kraftfahrer ist Toni B. bei einer Fluglinie rausgeflogen. Vor Gericht erlitt die Airline eine Bruchlandung und soll dafür zahlen.

Heute Redaktion
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Toni B. will weiterkämpfen.
Toni B. will weiterkämpfen.
Bild: Denise Auer

Acht Jahre lang war der zweifache Familienvater Toni B. als Crewbus-Fahrer am Wiener Flughafen tätig. Dann nahm das Unheil seinen Lauf – wegen eines widerlichen Vorgesetzten: „Der Typ hat alle mit ‚Heil Hitler' begrüßt. Der Unmut gegen den Mann wurde immer größer und irgendwann erreichte dieser auch die Chefs."

Entlassung unter "fadenscheinigen" Gründen

Da die Episode laut Toni B. aber keinesfalls publik werden sollte, wurden vier oder fünf Kollegen und ich unter fadenscheinigen Vorwänden entlassen: „Um uns an den Pranger zu stellen und damit mundtot machen zu können", ist der 45-Jährige sicher.

Den Kraftfahrer beschuldigte man, reduzierte Mitarbeiter-Tickets (etwa nach New York oder Miami) widerrechtlich weitergegeben zu haben. Toni B.: „Unsinn, ich habe nur zwei Mal Billets in Anspruch genommen – und zwar für meinen Vater und meinen Bruder. Ich habe mir nichts vorzuwerfen."

"Rauswurf nicht rechtens"

Auch der Betriebsrat bekrittelte die Entlassung, konnte sie aber nicht stoppen. Also zog Toni B. vor Gericht – mit Spitzen-Anwältin Astrid Wagner an der Seite. „Das alles dauerte über vier Jahre, letztlich habe ich aber recht bekommen. Der Rauswurf war nicht rechtens."

Nun landete das Urteil: Die Airline muss über 12.000 Euro Kündigungsentschädigung zahlen. „Ich habe bis jetzt noch keinen Cent gesehen. Meine Anwältin wird eine Säumnis-Exekution durchführen." Wagner: „Das Geld steht meinem Klienten zu. Ich werde das mit aller Kraft durchsetzen. Notfalls lassen wir einen Kuckuck auf einen Airbus kleben …" (coi)