Wien

AKH sucht Freiwillige für Studie zu Kreuzimpfungen

Ob die Impfung mit verschiedenen Impfstoffen eine höhere Immunität gegen Corona bringt, wird aktuell im AKH erforscht. Nun werden Teilnehmer gesucht.

Louis Kraft
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Erhöhen Impfungen mit verschiedenen Impfstoffen die Immunität gegen das Corona-Virus? Diese Frage wird aktuell im Rahmen einer Studie am AKH Wien erforscht. Dafür werden noch freiwillige, passende Teilnehmer gesucht. "Das Ziel der Studie ist es, bei möglichst vielen Patienten die Bildung von Antikörpern anzuregen", erklärt Studienleiter und Leiter der Abteilung für Rheumatologie an der Medizinischen Universität Wien Professor Daniel Alehata.
Erhöhen Impfungen mit verschiedenen Impfstoffen die Immunität gegen das Corona-Virus? Diese Frage wird aktuell im Rahmen einer Studie am AKH Wien erforscht. Dafür werden noch freiwillige, passende Teilnehmer gesucht. "Das Ziel der Studie ist es, bei möglichst vielen Patienten die Bildung von Antikörpern anzuregen", erklärt Studienleiter und Leiter der Abteilung für Rheumatologie an der Medizinischen Universität Wien Professor Daniel Alehata.
Denise Auer

Die Impfung gilt als bester Schutz gegen das Coronavirus. Doch nicht bei jedem werden die dafür nötigen Antikörper nach dem Stich auch tatsächlich gebildet. Die Abteilung für Rheumatologie am AKH Wien (Alsergrund) arbeitet nun an einer Studie, die die Hypothese überprüfen soll, ob die Kreuzimpfungen (also das Impfen mit unterschiedlichen Impfstoffen) für mehr Immunität gegen das Virus sorgt.

Dafür werden nun passende Teilnehmer gesucht. Mitmachen kann jeder, der aufgrund einer Erkrankung immunsuppressive Therapien bekommt und nicht auf die bisherige Impfung angesprochen hat. Dazu zählen etwa neurologische Krankheiten wie Multiple Sklerose, diverse rheumatische Erkrankungen, chronische Darmerkrankungen aber auch Patienten nach Organtransplantation.

Nicht alle Patienten entwickeln trotz zwei Impfungen auch Antikörper

Besonders bei immunsupprimierten Patienten besteht die Möglichkeit trotz zweimaliger Impfung mit mRNA-Impfstoffen von Biontech/Pfizer oder Moderna keine Antikörper gegen das Covid19-Virus zu entwickeln. An der Studie teilnehmen können Patienten ab 18 Jahren, deren Antikörper unter der Nachweisgrenze liegen.

"Patienten, die regelmäßig Immunsuppressiva einnehmen müssen, haben häufig mit einem schwachen oder nicht-vorhandenen Ansprechen auf Impfungen zu kämpfen. Das trifft auch im Fall der Corona Schutzimpfung zu. Zusätzlich sind diese Patienten aber auch besonders oft von einem schweren Verlauf einer Covid-19 Erkrankung betroffen", erklärt Professor Daniel Aletaha, Studienleiter und Leiter der Abteilung für Rheumatologie an der Medizinischen Universität Wien gegenüber "Heute".

"Ziel ist, bei möglichst vielen die Bildung von Antikörpern anzuregen"

In der Studie wird den teilnehmenden Patienten die Möglichkeit einer dritten Corona-Schutzimpfung geboten, auch unter laufender immunsuppressiver Therapie. 50 Prozent der Patienten erhalten dabei nach dem Zufallsprinzip erneut einen mRNA Impfstoff (Biontech/Pfizer oder Moderna), die restlichen 50 Prozent erhalten eine dritte Impfung mit dem Vektor-basierten Impfstoff der Firma Astra Zeneca.

"Ziel der Studie ist es, bei möglichst vielen Patienten die Bildung von Antikörpern anzuregen, wobei die Annahme ist, dass die Kreuzimpfung, das heißt der Wechsel der Wirkart des Impfstoffes, zu besseren Ergebnissen führt", so Professor Alehata. Im Rahmen der Studie wollen sich die Mediziner auch die schützenden Effekte der gebildeten Antikörper noch genauer ansehen. Dafür werden Tests durchgeführt, die zeigen, ob die Antikörper auch das Virus neutralisieren können. Das soll die Frage klären, wie hoch der Antikörper Spiegel sein muss, um einen ausreichenden Schutz zu bieten.

Teilnehmer erwartet vier Termine zu je 30 Minuten

Für die Freiwilligen kommen im Falle einer Teilnahme an der Studie vier Termine zu je 30 Minuten zu. Beim ersten Termin wird die Eignung zur Studienteilnahme festgestellt. Patienten, die alle Einschlusskriterien erfüllen inklusive keiner nachweisbaren Antikörper gegen das Coronavirus wird beim zweiten Besuch die dritte Coronaschutzimpfung verabreicht. Je eine und dann noch einmal vier Wochen nach dem Stich findet ein Kontrolltermin statt, bei dem wieder Antikörper gemessen werden. Eine finanzielle Aufwandsentschädigung gibt es nicht.

Interessierte Patienten, die die Anforderungen erfüllen, werden gebeten, sich per E-Mail an das AKH zu wenden ([email protected]) und ihren Namen sowie Telefonnummer zu hinterlassen. Sie werden dann telefonisch kontaktiert, um einen Termin an der Ambulanz der Abteilung für Rheumatologie des AKH Wien auszumachen. Alternativ können Sie unter der Nummer 01/40400 43810 nähere Informationen einholen.