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Algen: Diätwunder aus dem Meer

Die Meeresbewohner sollen nicht nur schön, sondern auch noch schlank machen. Was ist dran an den Gerüchten?

Heute Redaktion
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Bild: iStock

Das exotische Gemüse aus den Tiefen der Meere erlebt in letzter Zeit einen wahren Aufstieg. Algen findet man nun nicht mehr nur in der japanischen, sondern auch in der europäischen Küche und werden immer häufiger als wohlschmeckende Alternativen zu Salat, Spinat oder Grünkohl serviert. Gourmet-Zeitschriften und diverse Kochbücher sind mittlerweile voll von Rezepten mit den Exoten.

Nahrhafte Alternativen aus den Tiefen

Algen gibt es wie Sand am Meer. Rund 30.000 Arten wuchern auf der Welt und davon sind 160 für den Menschen genießbar. Die Grünalge eignet sich dabei besonders gut als gesunde Gemüsebeilage, da sie nicht nur viel Vitamin C, B-Vitamine und sättigende Ballaststoffe liefert, sondern auch den Körper mit dem lebensnotwendigen Spurenelement Jod versorgt. Dieses Element ist in unseren Breitengraden nämlich Mangelware, gilt allerdings als echter Kalorienkiller. 

Jod und Fucoxanthin: Die Schlankmacher in Algen

Jod gilt als essentielles Spurenelement, das ein Bestandteil der in der Schilddrüse produzierten Hormone Thyroxin und Trijodthyronin ist. Diese Hormone beeinflussen nachweislich die Wärmeproduktion und den Stoffwechsel des Körpers. Leidet man an einer Jodunterversorgung, so kann dies mit einer unzureichenden Produktion dieser Hormone verbunden. Dies wiederum spiegelt sich bei der Stoffwechselaktivität und dem Energieumsatz im Körper wieder. 

Das enthaltene B-Vitamin in den Algen spielt ebenso wie die Mineralstoffe Magnesium, Kalium und weitere Spurenelemente eine wichtige Rolle im Stoffwechsel. Durch die zahlreichen sekundären Pflanzenstoffe in den Meeresbewohnern wird auch der Organismus versorgt und die Leistungsfähigkeit gesteigert. 

Japanische Forscher haben in Braunalgen den Farbstoff Fucoyanthin entdeckt. An der Hokkaido Universität in Japan gelang es im Tierversuch, das Körpergewicht bei Ratten mit Hilfe des Algenwirkstoffs um 10 Prozent zu verringern. Die Wirkung erfolgte über die Stimulierung eines Proteins, welches in der Lage ist, überschüssige Energie als Wärme abzugeben anstatt es als Fettgewebe zu speichern. 

VORSICHT Jod!

Allerdings muss man auch bei Algen auf die Menge achtgeben. Besonders bei getrockneten Sorten und in einigen Braunalgen-Varianten ist so viel Jod enthalten, dass der Verzehr gesundheitlich bedenklich ist. Zu viel an Jod kann zu einer Überfunktion der Schilddrüse führen, was zur Folge hat, dass man an Herzrhythmusstörungen, Schweißausbrüchen, Unruhe, Durchfall, Haarausfall und Muskelschwäche erkranken kann. Mediziner empfehlen daher,, nicht mehr als 200 Mikrogramm Jod täglich aus Algen aufzunehmen. Achten Sie dabei aber auch auf die Zubereitung. Beim Einweichen oder Kochen gehen nämlich bis zu 90 Prozent des Jodgehalts verloren.  (Red)