168 Übergriffe im Vorjahr

Alkohol, kein Ticket – deshalb sind Fahrgäste aggressiv

Sicherheit ist immer wieder Thema bei den Wiener Linien. Seit Beginn der Pandemie gab es einen Anstieg der Übergriffe, nur langsam gehen sie zurück.

Wien Heute
Alkohol, kein Ticket – deshalb sind Fahrgäste aggressiv
Die Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes bei den Wiener Linien sind immer wieder mit Übergriffen und aggressiven Fahrgästen konfrontiert.
picturedesk.com/Kurier/Gilbert Novy

330 Sicherheits- und Servicemitarbeiter sind im gesamten Wiener Öffi-Netz unterwegs, 120 von ihnen sind direkt im Sicherheitsdienst der Wiener Linien tätig. Sie kontrollieren die Hausordnung und die Beförderungsbedingungen.

Im Notfall Polizei als Unterstützung

Halten sich Fahrgäste nicht an Regeln, suchen die Mitarbeiter mit ihnen das Gespräch. Um das so gewaltfrei wie möglich zu gestalten, besteht ein großer Teil der Ausbildung der Sicherheitskräfte auch aus Deeskalation und Eigenschutz.

Am häufigsten müssen Fahrgäste angesprochen werden, weil ihre Hunde keinen Maulkorb tragen oder weil jemand in der U-Bahn-Station mit Scooter oder Skateboard fährt, heißt es von einer Sprecherin der Wiener Linien. In den meisten Fällen reicht ein Gespräch. Führt das nicht zum Erfolg, werden die Fahrgäste der Station oder dem Fahrzeug verwiesen. Wird dem nicht nachgekommen, kommt die Polizei zur Unterstützung hinzu.

Bodycams seit sechs Jahren im Einsatz

Schon seit 2018 sind die alle Sicherheitsdienstmitarbeiter der Wiener Linien mit Bodycams ausgestattet. Diese können Bild und Ton aufzeichnen und sollen der Deeskalation und Dokumentation dienen. Ob sie eingeschalten wird, entscheidet der jeweilige Mitarbeiter vor Ort – dabei wird nach vier Kategorien unterschieden: 
➤ Situation droht zu eskalieren
➤ Situation eskaliert
➤ kritische Situation
➤ lebensrettende Situationen

Schaltet ein Mitarbeiter die Kamera ein, muss er das mit den Worten "Sie werden jetzt aufgenommen" vorab ankündigen. Die Wiener Linien sehen den Einsatz der Cams als positiv an. So konnten etwa schon Situationen entschärft werden, "außerdem können durch den Einsatz Vorfälle transparent aufgearbeitet werden", so die Wiener Linien.

Steigende Aggressivität während Pandemie

Gerade während der Pandemie haben die Sicherheitsmitarbeiter mit vermehrt aggressiver Stimmung unter den Fahrgästen zu kämpfen gehabt. Besonders bemerkbar hat sich das rund um die Corona-Maßnahmen-Demos gemacht. Im Jahr 2022 (dem letzten Jahr der Maskenpflicht) gab es 207 Übergriffe auf Mitarbeiter, im Jahr 2023 sank die Zahl bereits wieder auf 168.

Bei den Übergriffen auf Mitarbeiter werden von der Beschimpfung bis zum physischen Übergriff verschiedene Vergehen erfasst. Auch die Gründe für die Angriffe werden erhoben, sie sind sehr unterschiedlich und reichen vom Einfluss von Alkohol oder anderen Suchtgiftmitteln bis hin zu fehlenden Tickets bei einer Kontrolle.

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    Screenshot ORF

    Auf den Punkt gebracht

    • Die Wiener Linien haben 330 Sicherheits- und Servicemitarbeiter im Einsatz, von denen 120 direkt im Sicherheitsdienst tätig sind
    • Sie kontrollieren die Einhaltung der Hausordnung und Beförderungsbedingungen und setzen auf Deeskalation und Eigenschutz
    • Die Mitarbeiter sind mit Bodycams ausgestattet, die in verschiedenen Situationen eingeschaltet werden, um Vorfälle transparent aufzuarbeiten und zu deeskalieren
    • Die Zahl der Übergriffe auf Mitarbeiter sank von 2022 auf 2023 von 202 auf 168, wobei die Gründe für die Angriffe sehr unterschiedlich sind
    red
    Akt.