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Alle Olympia-Dopingtests waren bislang negativ

Heute Redaktion
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Bild: GEPA pictures/ Philipp Brem

IOC-Chefmediziner Arne Ljungqvist sieht für Doping-Betrüger bei den Olympischen Winterspielen in Sotschi wenig Chancen, unentdeckt zu bleiben. "Wir sagen den Athleten, wenn sie sich dopen, werden wir sie über kurz oder lang finden", betonte Ljungqvist. Bei den bisher vorgenommenen 1.799 von 2.453 geplanten Doping-Tests sind noch keine positiven Urin- oder Blutproben entdeckt worden.

IOC-Chefmediziner Arne Ljungqvist sieht für Doping-Betrüger bei den Olympischen Winterspielen in Sotschi wenig Chancen, unentdeckt zu bleiben. "Wir sagen den Athleten, wenn sie sich dopen, werden wir sie über kurz oder lang finden", betonte Ljungqvist. Bei den bisher vorgenommenen 1.799 von 2.453 geplanten Doping-Tests sind noch keine positiven Urin- oder Blutproben entdeckt worden.

"Das ist keine Überraschung. Ich hatte nicht vermutet, dass die Leute hier betrügen", sagte der schwedische Chef der Medizinischen Kommission des Internationalen Olympischen Komitees (IOC). "Das zeigt auch, wie abschreckend unser System ist." Er führt dies auf die Rekordzahl von Kontrollen, aber auch auf die gezielten Tests abseits der Medaillenkämpfe zurück. "50 Prozent aller Tests werden außerhalb der Wettkämpfe vorgenommen. Darauf haben wir den Fokus gelegt", erklärte Ljungqvist. Dabei nutzen die Fahnder Informationen aus unterschiedlichen Quellen, um gezielt Athleten zu testen.

Auch das Einfrieren der Doping-Proben von Sotschi für zehn statt wie bisher acht Jahre erhöht die Chance, Betrüger anhand neuer Analysemethoden nachträglich zu ertappen. "Wir werden zum Beispiel Nachtests auf den Missbrauch mit dem Wachstumshormon machen", kündigte Ljungqvist an.

Doping-Affäre von Turin kein Thema mehr

Die Nachtests der Winterspiele von 2006 in Turin sind unterdessen abgeschlossen. Allerdings teilte das IOC mit, die Ergebnisse noch nicht bekannt geben zu können. Zu Mutmaßungen, das IOC wolle mit der Veröffentlichung warten, um die Sotschi-Spiele nicht zu beeinträchtigen, sagte Ljungqvist: "Der Abschlussbericht liegt noch nicht vor. Wenn wir ihn haben, werden wir die Resultate bekannt geben. Tut mir leid, so läuft das."

Seit den Olympischen Spielen 2004 in Athen lässt das IOC die Doping-Proben einfrieren. Nach den Sommerspielen 2008 in Peking konnte so einem halben Dutzend Olympia-Teilnehmern nachträglich Doping nachgewiesen werden. "Ich hoffe, dass bald viel mehr Sportverbände ebenfalls die Proben von ihren Großveranstaltungen einfrieren", forderte Ljungqvist.

Bislang noch kein Doping-Fall

Bei den Winterspielen 2010 in Vancouver hatte es einen Doping-Fall gegeben. Jeweils sieben Athleten waren 2002 in Salt Lake City und 2006 in Turin mit verbotenen Mitteln am Start. Vor acht Jahren in Italien stand Österreichs Olympia-Team im Fokus der Dopingfahnder.

APA/red