Life

Alles rund um Nahrungsmittelunverträglichkeiten

Heute Redaktion
Teilen

Immer mehr Menschen leiden unter Nahrungsmittelunverträglichkeiten. Schätzungsweise 15 Prozent der Österreicher sind betroffen, immer mehr klagen über Beschwerden. "Heute.at" sprach mit der Diätologin Eva Hagl-Lechner. Sie verriet, was es mit den Unverträglichkeiten auf sich hat und was man dagegen tun kann.

Immer mehr Menschen leiden unter . Schätzungsweise 15 Prozent der Österreicher sind betroffen, immer mehr klagen über Beschwerden. "Heute.at" sprach mit der Diätologin Eva Hagl-Lechner. Sie verriet, was es mit den Unverträglichkeiten auf sich hat und was man dagegen tun kann.

Heute.at: Was genau ist denn eine Nahrungsmittelunverträglichkeit?

Eva Hagl-Lechner: Grundsätzlich gibt es verschiedene Unverträglichkeiten, so kann zwischen unterschieden werden. Die Ursache dafür ist, dass der Körper Enzyme nicht spalten kann und es so zu den klassischen Symptomen kommt.

Heute.at: Welche sind das?

Hagl-Lechner: Die Betroffenen werden von und Blähungen geplagt. Auch Hautausschläge sind sehr häufig.

Heute.at: Was ist der Unterschied zwischen einer Unverträglichkeit und einer Allergie?

Hagl-Lechner: Eine Unverträglichkeit spielt sich im Dünndarm ab, das heisst es dauert eine gewisse Zeit bis der Körper nach dem Konsum eines unverträglichen Nahrungsmittels reagiert. Eine Allergie ist nicht zeitverzögert, sondern macht sich sofort bemerkbar. Sie tritt unmittelbar nach dem Konsum ein.

Heute.at: Wie hoch ist der Prozentsatz der Österreicher, die betroffen sind?

Hagl-Lechner: Etwa jeder sechste Österreicher ist mit dem Problem konfrontiert. Die häufigste Unverträglichkeit ist Lactoseintoleranz gefolgt von Histamin- und Fructoseintoleranz, viele Patienten entwickeln im Laufe ihres Lebens jedoch mehrere Unverträglichkeiten.

Heute.at: Mit welchen Auswirkungen haben Betroffene zu kämpfen?

Hagl-Lechner: Ganz allgemein ist es eine massive Einschränkung der Lebensqualität. Klar, eine Lebensmittelunverträglichkeit ist nicht tödlich, aber einfach mal am Abend essen gehen ist in dem meisten Fällen nur mehr schwer möglich. Der Alltag wird etwa durch Fragen wie 'Wo finde ich das nächste Klo, wenn ich es dringend brauche' deutlich eingeschränkt.

Heute.at: Würden Sie sagen, dass Unverträglichkeiten durch den hohen Anteil an industriell hergestellten Lebensmitteln häufiger geworden ist?

Hagl-Lechner: Auf alle Fälle. Ein gutes Beispiel ist Fruchtzucker. Dieser ist viel süßer und auch billiger als Traubenzucker. Aus diesem Grund wird er häufig in industriell hergestellten Lebensmitteln eingesetzt. Durch den reichlichen Konsum kann der Körper mit den Mengen irgendwann nicht mehr fertig werden, die Zuckermenge also nicht mehr bewältigen. Es gibt einige Unverträglichkeiten, die angeboren sind, in vielen Fällen sind sie jedoch durch die falsche Ernährung antrainiert.

Heute.at: Was kann man als Betroffener gegen eine Unverträglichkeit unternehmen?

Hagl-Lechner: Eine gute Idee ist es, ein Ernährungstagebuch zu führen. Ich schreibe mir also auf, wann und was ich gegessen habe. Im nächsten Schritt bespreche ich mit einem Diätologen die Aufzeichnungen, der dann sehen kann, wo genau Unverträglichkeiten vorhanden sind. Diese Lebensmittel werden dann für vier bis acht Wochen komplett aus dem Speiseplan gestrichen wodurch normalerweise eine Besserung auftritt und die Lebensmittel in kleinen Mengen wieder problemlos vertragen werden.

Eine zweite Möglichkeit sind Enzympräparate. Das sind kleine Kapseln mit völlig natürlichen Inhaltsstoffen, die vor einer Mahlzeit eingenommen werden. So kann der Körper den eigentlich unverträglichen Stoff ohne Probleme aufnehmen. Das Tolle daran ist, dass es keinerlei Nebenwirkungen oder Überdosierungen gibt, zu hohe Mengen werden einfach ausgeschieden. So können Betroffene wieder ein nahezu uneingeschränktes Leben führen.