Politik

Als Strache und Van der Bellen noch dicke Freunde waren

Heute Redaktion
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Bild: YouTube Screenshot

Im Hofburg-Wahlkampf war der Ton zwischen Alexander Van der Bellen und FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache zuletzt sehr abgekühlt. Wie aus einer anderen Welt scheint da ein Ausschnitt aus einer ATV-Wahldiskussion von 2008, als sich die beiden anscheinend noch wirklich gern hatten.

Der Ton im langen Hofburg-Wahlkampf, aus dem Alexander Van der Bellen letztlich siegreich hervorging, war zwischenzeitlich sehr aggressiv und auch untergriffig. Um so kurioser wirkt da ein TV-Fundstück, das der Journalist und Essayist Robert Misik am Freitag in den sozialen Medien postete.

Der Ausschnitt aus einer ATV-Wahldiskussion von 2008 zeigt FPÖ-Obmann Heinz-Christian Strache und den damaligen Grünen-Chef Alexander Van der Bellen einander in ehrlicher Sympathie verbunden. In der Sendung beantworteten die damaligen Parteichefs Jörg Haider (BZÖ), Heinz-Christian Strache, Alexander Van der Bellen und Wilhelm Molterer (ÖVP) Fragen von Erstwählern.

Eine solche Frage lautete: "Welchen der anderen Spitzenkandidaten würden Sie auf eine einsame Insel mitnehmen?" Strache erklärte, er würde Van der Bellen mitnehmen. Dieser habe zwar eine Gesinnung, die nicht die seine sei, "aber er ist ein grundehrlicher Mensch, der seine Gesinnung lebt und zu seiner Gesinnung steht."

Wenn Strache Van der Bellen Rosen streut

Weiter streut er Van der Bellen regelrecht Rosen: "Man kann mit ihm trefflich und gut streiten ... auf einem hohen Niveau. Und ich glaube, dass er, was das Menschliche betrifft, der Sympathischste auf der Insel wäre."

Van der Bellens Antwort fiel auch freundschaftlich aus, wenn auch etwas "boshafter", wie er selber eingestand. Er würde ebenfalls Strache auf die einsame Insel mitnehmen, "weil dann können Sie hier nicht soviel Unfug anrichten", meinte Van der Bellen damals beinahe großväterlich. Über diesen Schmäh konnte auch Strache herzhaft lachen. Anschließend schüttelten sich die beiden freundschaftlich die Hand. Die Szene wirkt wahrlich "wie aus einem anderen Jahrhundert", wie ein Twitterer bemerkte.

da gibts 10 Monate Wahlkampf, und dann taucht sowas auf und dann hat das grad mal 600 Klicks. Das versteh mal...
— Robert Misik (@misik)