Niederösterreich
Am 15. August schließen in NÖ alle Impfstraßen
Am 15. August 2021 schließen in NÖ sämtliche Impfstraßen. Dies wurde am Montag beschlossen. Wie es weitergeht ist noch nicht fixiert
Die Landesräte Stephan Pernkopf (VP) und Ulrike Königsberger-Ludwig luden am Montag zu einem "Runden Tisch" mit Ärztevertretern, Rotem Kreuz und Verwaltung. Öffentlichkeit war keine zugelassen. Ein Ergebnis daraus ist, dass sämtliche Impfstraßen in Niederösterreich am 15. August geschlossen werden.
Dann nur noch Ärzte
Ab dann sollen Impfungen nur noch in Arztpraxen durchgeführt werden. Ebenso Auffrischungsimpfungen, die vermutlich nach neun bis zwölf Monate nach der Letztimmunisierung erfolgen sollen. Organisiert werden die Impfungen dann voraussichtlich über die Österr. Gesundheitskasse (ÖGK), da diese über die nötigen Patientendaten verfügt. Aber: "Hier ist die Bundesregierung gefordert, klare Ziele vorzugeben", meint Gesundheitslandesrätin Königsberger-Ludwig.
Aus dem Büro von Landesrat Stephan Pernkopf (VP) heißt es, man mache sich eben jetzt schon Gedanken, wie es nach dem 15. August weitergehe.
Zu wenig Dosen
Mehr als die Hälfte der Durchimpfungsrate in Niederösterreich wurde von der niedergelassenen Ärzteschaft geleistet. In einigen Ordinationen klagt man über ungleich verteilten Impfstoff und den "herablassenden" Umgang von Notruf NÖ gegenüber den niedergelassenen Ärzten. "Wenn die Pharmafirmen nicht mehr Impfstoff liefern, kann auch nichts verteilt werden", kontert man aufgebrachten Ärzten. Da trage weder Politik noch Notruf NÖ Schuld daran.
Vermutet wird, dass manche Impfstoffhersteller mehr Vakzine nach Japan lieferten, damit die Olympiade stattfinden könnte, womit Engpässe in anderen Ländern entstanden.
Kosten unklar
Gerätselt wird über die Kosten der Impfstraßen in Niederösterreich: "Es gibt einen Grundsatzbeschluss von 75 Mio. Euro", erklärt Landesrätin Königsberger-Ludwig. Das Gesetz sieht eine Überschreitung um bis zu 20 Prozent vor. Endabrechnung sei derzeit noch nicht möglich.