Wirtschaft

AMA-Gütesiegel jetzt auch für Austro-Fisch

Heute Redaktion
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Bild: AMA

Landwirtschaftsminister Nikolaus Berlakovich (ÖVP) will den Selbstversorgungsgrad mit Süßwasserfischen bis 2020 von rund 35 auf 60 Prozent steigern. Helfen soll dabei ein neues AMA-Gütesiegel für Fisch aus Österreich, das am Donnerstag in Wien vorgestellt wurde.

Die Richtlinien sehen vor, dass die Fische in Österreich geschlüpft, aufgezogen, geschlachtet und verarbeitet worden sein müssen. Zur lückenlosen Rückverfolgbarkeit haben die Teichwirte genaue Aufzeichnungen zu führen. Zu regelmäßigen Eigenkontrollen kommt eine jährliche Inspektion der Betriebe durch externe Fachleute.

Aquakulturen müssen im AMA-Gütesiegel-Programm spezielle Bestimmungen zum Gewässerschutz einhalten: Die Fischzucht in Teichen und Durchflussanlagen darf die Wasserqualität nicht beeinträchtigen. Für die Produzenten bedeutet das auch Einschränkungen bei den Mengen. Außerdem ist nur zertifiziertes Futter erlaubt, und für Hygienemaßnahmen dürfen nur Wirkstoffe eingesetzt werden, die auch für die Bio-Produktion zugelassen sind. Vor der Schlachtung müssen die Fische mindestens 72 Stunden lang gehältert werden, das bedeutet Fütterungsverzicht, weil das die Fleischqualität steigere.

Erste Produkte 2014 im Handel

In den Handel kommen soll AMA-zertifizierter Fisch zum ersten Mal Mitte 2014. Denn Fischaufzucht dauert, beim beliebten Karpfen etwa drei bis vier Jahre, bis er schlachtreif ist. Einige "Top-Betriebe" könnten aber schon bisher die Auflagen erfüllt haben und somit nächsten Sommer ihre Produkte mit Gütesiegel vermarkten.

Das rot-weiß-rote Siegel solle dazu beitragen, dass "mehr österreichischer Fisch nachhaltig produziert wird", sagte Berlakovich. Zudem stehe für die Finanzperiode von 2014 bis 2020 um 20 Prozent mehr Geld zur Verfügung, nachdem in Brüssel 6,2 Millionen Euro aus dem Europäischen Meeres- und Fischereifonds (EMFF) für die heimische Fischproduktion vorgesehen wurden.

Pro Kopf und Jahr verzehren die Österreicher durchschnittlich 7,6 Kilogramm Fisch, Tendenz steigend. 2011 wurden in Österreich von 490 Unternehmen 2.909 Tonnen an Speisefischen produziert. Damit decken die heimischen Hersteller 35 Prozent der Nachfrage an Süßwasserfisch.



Auf Platz 1 der Produktion finden sich Regenbogen-und Lachsforellen, gefolgt von Karpfen und Bachsaiblingen. Hochgerechnet auf den Verzehr von Fisch und Meeresfrüchten insgesamt liegt der Selbstversorgungsgrad aber nur bei fünf Prozent.