Wirtschaft

Amazon entlässt nach Corona-Kritik Mitarbeiter

Heute Redaktion
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Nachdem zwei Mitarbeiter Amazons Umgang mit der Corona-Krise öffentlich kritisiert hatten, wurden sie nun entlassen. Die Gründe dafür liegen laut dem Konzern aber woanders.

Der Versandriese Amazon profitiert von der momentanen Weltlage. Weil viele Personen ihr Haus nur noch selten verlassen, werden viel mehr Pakete bestellt und verschickt.

Laut dem Bloomberg Millionaires Index hat sich das Vermögen von Amazon-Chef Jeff Bezos daher seit Jahresbeginn um 24 Milliarden auf 138,5 Milliarden Dollar erhöht.

Einige Mitarbeiter haben jedoch die Art und Weise, wie das Unternehmen mit der Corona-Krise umgeht, kritisiert. Nun sollen laut dem "Wall Street Journal" zwei Mitarbeiter entlassen worden sein, die das Verhalten des Unternehmens offen kritisiert hatten.

Arbeit niedergelegt

Es handelt sich dabei zum einen um einen User Experience Designer. Er sagte: "Kein Unternehmen sollte seine Mitarbeiter dafür bestrafen, dass sie sich umeinander kümmern, vor allem während einer Pandemie." Er hatte zusammen mit anderen Arbeitern seine Arbeit aus Protest daran, wie der Konzern mit der Corona-Krise umgeht, niedergelegt.

Zum anderen wurde ein Lager-Mitarbeiter wegen "unangemessener Sprache, Verhalten und Verletzung von Richtlinien zum Social Distancing" gefeuert. Beide ehemaligen Mitarbeiter geben darüber hinaus an, sich für eine bessere Behandlung der Mitarbeiter eingesetzt zu haben, nachdem viele Arbeiter aufgrund des gestiegenen Auftragsvolumens stark unter Druck gesetzt wurden.

Social Distancing nicht eingehalten

Außerdem soll der Lager-Mitarbeiter immer wieder verlangt haben, dass die Arbeitsumgebungen häufiger und gründlicher gereinigt werden. Er leugnet auch nicht, die Richtlinien zum Social Distancing verletzt zu haben, gibt aber an, dass es äußerst schwierig gewesen sei, diese Richtlinien in den überfüllten Warenhäusern zu respektieren.

Ein Amazon-Sprecher äußerste sich bezüglich des Falls des Lager-Mitarbeiters wie folgt: "Wir respektieren die Rechte unserer Mitarbeiter, zu protestieren. Allerdings bedeutet dieses Recht keinen Freipass für schlechte Aktionen, besonders für jene, die die Gesundheit oder die Sicherheit ihrer Kollegen gefährden."

Zum Fall des User-Experience-Designers informiert der Konzern, dass er entlassen worden sei, da er sich nicht an die Quarantäne-Bestimmungen gehalten habe. Der Mann habe seinen Arbeitsplatz betreten, obwohl er potenziell mit dem Coronavirus hätte infiziert sein können und sich in Quarantäne hätte befinden müssen. (20min)