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Anelka feiert Doppelpack mit antisemitischer Geste

Heute Redaktion
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Am Samstag sorgte Nicolas Anelka beim Match zwischen West Ham und West Bromwich (Endstand 3:3) für einen Skandal. Er bejubelte einen Treffer mit einer anti-semitischen Geste.

Der Franzose hatte erstmals seit seinem Wechsel zu West Bromwich eingenetzt. In der 40. Minute glich der 34-Jährige zum zwischenzeitlichen 1:1 aus. Danach streckte er den rechten Arm Richtung Boden und griff sich mit der linken Hand auf den rechten Oberarm.

Was für einige so aussehen mag, als hätte Anelka eben eine Impfung bekommen, sorgt für Ärger und Entsetzen in der Medienwelt. Die Geste wird in Frankreich "Quenelle" genannt und als versteckter Nazi-Gruß verstanden. Unter anderem bezeichnete der französische Innenminister Manuel Valls die Geste als antisemitisch. Frankreichs Sportministerin Valerie Fourneyron sprach auf Twitter von einer "schockierenden Provokation, ekelhaft".

"Widmung an meinen Freund Dieudonne"

Der Vorfall wird nun vom englischen Verband (FA) untersucht. Anelka verteidigte seine Aktion nach dem ersten seiner beiden Tore und bezeichnete sie als "Widmung an meinen Freund Dieudonne". Damit ist der umstrittene französische Komiker und Aktivist Dieudonne M'Bala M'Bala, der mehrmals wegen antisemitischer Aussagen gerichtlich belangt worden ist, gemeint.

Frankreichs Regierung hatte erst Freitag bekannt gegeben, rechtliche Schritte gegen die öffentlichen Auftritte von Dieudonne zu prüfen. Jüdische Gruppen sehen die von ihm erfundene Geste als dem Nazi-Gruß nachempfunden. Dieudonne bezeichnet "la quenelle" als anti-zionistisch und gegen das Establishment gerichtet.