Oberösterreich

Angeklagter versteckte sich auf Flucht im Wald

Jamal Ali A. soll in Leopoldschlag zwei Menschen erstochen haben. Stunden später konnte er in Linz festgenommen werden. Beim Prozess wurden nun Details zu seiner Flucht bekannt. 

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    Corona-Handshake: So begrüßt der Beschuldigte seinen Anwalt.
    Corona-Handshake: So begrüßt der Beschuldigte seinen Anwalt.
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    Im Zuge einer intensiven Fahndung konnte der Beschuldigte einige Stunden nach den Messer-Angriffen in Wullowitz bei Leopoldschlag (Bez. Freistadt) in Linz beim Bulgariplatz im Auto verhaftet werden. Auf seiner mehrstündigen Flucht mit dem Wagen von Altbauer Franz G. (63), irrte er, wie Jamal Ali A. selbst sagt, ohne richtiges Ziel herum. 

    Was erst beim Prozess bekannt wurde: Der Beschuldigte hatte sich vor der Flucht in Richtung Landeshauptstadt im Wald ganz in der Nähe des Asylwohnheims, in dem er David H. (32) erstochen haben soll, versteckt. "Ich bin dort fast 20 Minuten gewesen." Erst danach habe er das Auto in der Garage bemerkt. Dort war Franz G. gerade damit beschäftigt, seine Einkäufe auszuräumen.

    Er hätte ihn höflich gebeten, ihm das Auto zu geben. Er brauche es unbedingt. Der 63-Jährige habe sich geweigert und nach der neuerlichen Aufforderung das Fahrzeug herzugeben, habe er geschrien und mit der Polizei gedroht. Laut Anklage hielt der Afghane dem Beschuldigten dann den Mund zu und stach fünf Mal auf ihn ein.

    "Ich habe kein genaues Ziel gehabt"

    Wie oft er zugestochen haben soll, weiß er nicht. Er beteuert aber erneut: "Es tut mir alles sehr leid. Es ist einfach passiert. Ich bin schuldig und ich bereue es." Auf der späteren Flucht mit dem Wagen des 63-Jährigen sei er verwirrt gewesen. Er habe kein genaues Ziel gehabt. "Ich wusste nicht wohin ich soll."

    Als in einem Waldstück entlang eines Schleichwegs das Auto im Morast stecken blieb, ließ er sich von einer jungen Frau und deren Familie helfen. Das Auto wollte er auf keinen Fall zurück lassen. "Ich wollte danach kein zweites Auto mehr nehmen müssen."

    In einem Telefonat kurz danach mit seiner Frau bemerkte er bei ihr auch schon die anwesende Polizei. Als sie danach auflegte, rief er sogar noch einmal zurück. Dabei sprach er dann mit der Polizei und gab an, sich stellen zu wollen. In einer Stunde sei er zu Hause.
    Dabei wusste er zu diesem Zeitpunkt seinen Aussagen zufolge nach nicht einmal genau wo er sich befand...

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