Die öffentliche Anbindung an das Linzer Petrinum ist mehr als ausbaufähig, es fährt kein Bus direkt bis zum Schulgebäude. Einzig ein kleiner Stadtteilbus hält in der Nähe an. Die Schule liegt am Fuße des Pöstlingbergs, um dort hin zu kommen, geht es einmal steil bergauf, mehrere hundert Meter weit. Viele Schüler kommen aus den Umlandgemeinden.
Und weil das so ist, werden Tag für Tag hunderte Kinder von ihren Eltern mit dem Auto bis vor die Schultore gebracht. Und das wiederum sorgt an fast jedem Schultag für verstopfte Straßen. Die Zufahrt zur Schule ist nämlich nur über zwei sehr enge Straßen möglich. Zum einen über die Steinbauerstraße, zum anderen über die Knabenseminarstraße. Von dort biegt man in die Petrinumstraße – und die ist sehr eng.
Die Folge: Staus. Und das wiederum stört naturgemäß jene Menschen, die dort wohnen. Und die haben nun genug von der Situation, setzen sich zur Wehr. Gemacht haben sie das am Mittwoch. Die "Initiative Knabenseminarstraße" hat kurzerhand die Straße und damit die Zufahrt zu Schule gesperrt.
"Die Situation wird seit Jahren immer schlimmer. Es ist unerträglich für uns. Die Politik hat leider keine Lösung", sagt Christa Sommerer von der Anrainer-Guppe im Gespräch mit "Heute". Unglaubliche 230 so genannte "Elterntaxis" zählten die Anrainer am Mittwoch zwischen 7 und 8 Uhr in der früh.
"Wir haben mit den Eltern gesprochen und diese gebeten, ihre Kinder schon unten aussteigen zu lassen. Mit Erfolg! Außer ein paar wenige haben alle den Appell aufgegriffen und ihre Kinder die letzten 200 Meter zu Fuß gehen lassen", freut sich Sommerer über einen ersten Erfolg.
Bei einem Autofahrer kam die Aktion nicht ganz so gut an. Die Polizei wurde verständigt, die die Aktion dann auch schnell auflöste, wie das Linzer Stadtmagazin "Linza" berichtet.
Einen Vorschlag haben die Anrainer auch, eine "Kiss&Walk-Stelle": "Idealerweise würden die Kinder, meist Jugendliche, bereits unten bei der Sternapotheke aussteigen und dann die letzten Meter zu Fuß ins Petrinum gehen. Neben etwas Bewegung und Frischluft, würde vor allem die Sicherheit aller Kinder und Anrainer profitieren."