Politik
"Krise am Arbeitsmarkt wird bis 2024 dauern"
Sozialminister Rudolf Anschober präsentiert die Studienergebnisse zu den sozialen Folgen der Corona-Krise.
Die Covid-19-Pandemie ist nicht nur eine immense Herausforderung für die öffentliche Gesundheit, sondern stellt auch das Sozialsystem vor eine enorme Aufgabe. Gesundheits- und Sozialminister Rudolf Anschober (Grünen) hat daher mehrere renommierte Forschungs- und Universitätsinstitute damit beauftragt, im Rahmen einer breit angelegten Studie die sozialen Auswirkungen der momentanen Krise abzubilden und den weiteren politischen Handlungsbedarf zu skizzieren.
Auswirkungen auf Sozialsystem
Es zeigt sich, dass viele der bereits getroffenen sozialpolitischen Maßnahmen drastischere Auswirkungen der Krise verhindern konnten, jedoch noch viel zu tun ist. Donnerstagnachmittag präsentierte Anschober gemeinsam mit dem Leiter des Wirtschaftsforschungsinstituts (WIFO), Christoph Badelt und dem Direktor des Instituts für Höhere Studien (IHS), Martin Kocher erste Ergebnisse.
"Die Krise ist und war massiv. Sie wurde jedoch durch die Sozial- und Wirtschaftspolitik der Bundesregierung abgefedert", stellt Badelt eingangs fest. Die Coronakrise treffe nicht alle gleich, "es kommt hierbei darauf an, ob man erst durch die Krise in die Arbeitslosigkeit oder Kurzarbeit gekommen oder es bereits zuvor gewesen ist", so der Wifo-Chef.
Besserung am Arbeitsmarkt erst 2024
Es kam es aufgrund der Coronakrise zu einer "Explosion der Subventionen" und der Sozialausgaben. "Wir haben eine historisch einmalige Ausdehnung des öffentlichen Sektors - und das ist gut", so Badelt. Auch 2021 könnten die staatlichen Ausgaben noch nicht zurückgefahren werden können. "Jetzt geht es darum, ein Zeichen zu setzen, dass man die Menschen in der Krise nicht alleine lässt."
"Wir werden erst in fünf Jahren wieder den Stand am Arbeitsmarkt haben wie vor der Coronakrise", prognostiziert IHS-Chef Kocher. Der Gesundheitsminister kündigte einen nationalen Aktionsplan gegen Armut an.
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