Politik

Anschober: "Bin ja nicht der Oberlehrer der Nation"

Die Regierung hat neue Home-Office-Regelung mit den Sozialpartnern ausgehandelt. Betroffene sollen dadurch besser abgesichert sein. Die Details >>>
Roman Palman
27.01.2021, 16:13

Finanzminister Gernot Blümel, Arbeitsminister Martin Kocher und Sozialminister Rudolf Anschober stellten im Anschluss die neue Regelung vor. 

Kocher machte den Anfang: Ihm seien besonders drei Punkte wichtig gewesen. Erstens, dass die Arbeitszeit im Home Office nicht anders abgerechnet wird, als im Büro. Zweitens, dass Arbeitnehmer auch während des Home Office unfallversichert sind. Und Drittens, dass der Dienstgeber digitale Arbeitsmittel zur Verfügung stellt – hier gibt es steuerliche Begünstigungen sowohl für Arbeitnehmer als auch Arbeitgeber.

Die Regelung soll für alle Menschen im Home Office gleichermaßen gelten, egal ob sie wenige Stunden oder Vollzeit von daheim werkeln. "Ich denke, es ist eine gute Lösung", freut sich der Arbeitsminister an den Kompromiss mit den Sozialpartnern. "Es war ein gewisser Kraftakt, der uns gelungen ist. Jetzt geht's darum, die gesetzliche Grundlage zu schaffen."

Bis zu 600 Euro Begünstigung

Finanzminister Blümel bekräftigte, dass man mit der Home-Office-Regelung auch Anreize schaffen wollen würde, um möglichst viele Kontakte zu reduzieren, ohne, dass daraus ein Nachteil für die Betroffenen resultiert. Bis zu 600 Euro können von der Steuer abgesetzt werden. Alle Details dazu findest du HIER >

"Lockdown wirkt, aber ..."

Sozialminister Rudolf Anschober zeigte sich ebenfalls über die Einigung zufrieden: "Ich gehe davon aus, dass das deutlich mehr Sicherheit für die Betroffenen bringen wird." In seinem Ressort beschäftige man sich viel mit dem Home Office als Maßnahme zur Pandemiebekämpfung. Noch einmal konstatierte der Ressortchef, nachdem er den schon traditionellen Überblick über die aktuelle Corona-Situation in Österreich gegeben hatte: "Ja, der Lockdown wirkt. Aber leider nur langsam."

"Oberlehrer"

Der Impfprozess in den Bundesländern mache gute Fortschritte, hob Anschober lobend hervor. Zu den FFP2-Masken: "Auch da ein Lob. Für mich eigentlich fast ein bisschen ungewöhnlich, dass ich mit so viel Lob... – das steht mir auch nicht zu; bin ja nicht der Oberlehrer der Nation", schmunzelt er.

Jedoch wolle er schon sagen, dass die FFP2-Maskenpflicht "wirklich hervorragend umgesetzt und eingehalten" werde. "Mein persönlicher Eindruck ist, die Bevölkerung in Österreich macht da ganz hervorragend mit".

Zur Maskenpflicht in den Schulen ließ sich Anschober aber nicht in die Karten blicken: Die Gespräche laufen, eine Entscheidung mit dem Bildungsminister werde es bald geben.