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Antisemitischer Prügler von Berlin angeklagt

Jener 19-jährige Syrer, der vergangenes Monat in Berlin einen Israeli wegen dessen jüdischer Kopfbedeckung attackiert hatte, wird nun angeklagt.

Heute Redaktion
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Ein kurzer Videoclip, der mit einer Handykamera aufgenommen wurde, schockierte nicht nur in Deutschland. Zu sehen ist, wie ein 19-Jähriger mit einem Gürtel immer wieder auf den Filmenden einschlägt und dabei "Yahudi" schreit – Arabisch für "Jude".

Wenig später stellte sich der 19-Jährige, ein syrischer Flüchtling, der Polizei. Die Staatsanwaltschaft hat wegen der Attacke nun Anklage wegen gefährlicher Körperverletzung und Beleidigungerhoben.

Das Jugendschöffengericht, das für den Fall zuständig ist, muss entscheiden, ob die Anklage zugelassen und ein Prozess eröffnet wird. Die Staatsanwaltschaft ist nach eigenen Angaben davon überzeugt, dass der Täter "in Verletzungsabsicht" gehandelt habe. Gegen zwei weitere Mittäter wird gesondert ermittelt, heißt es.

Opfer war arabischer Israeli

Sein Opfer war ein arabischer Israeli, der in Deutschland studiert. Er habe die Kippa, die traditionelle jüdische Kopfbedeckung, nur getragen, weil er nicht hatte glauben wollen, dass dies in Teilen Deutschlands riskant sei, erzählte er später in Interviews.

Der Angriff hatte große Empörung und eine Debatte über das Problem antisemitischer Tendenzen in Deutschland ausgelöst. Die Bundesregierung bezeichnete den Vorfall als "Schande" für das Land. Der Zentralrat der Juden riet davon ab, als Einzelperson "großstädtischen Milieu in Deutschland" die Kippa zu tragen.

(red)