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Arabische Frauen machen gegen Freizügigkeit mobil

Heute Redaktion
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Bild: UEADressCode

Während in der westlichen Welt wie Frankreich, der Schweiz und auch Österreich die Stimmen gegen Burkas, verschleierte Frauen und Kopftücher lauter werden, hat man im Nahen Osten konträre Probleme. Dort nämlich fürchtet man durch das allzu freizügige Auftreten von Touristinnen und Ausländerinnen einen Verfall der Sitten. Auf Twitter wird jetzt dagegen mobil gemacht.

Stein des Anstosses war ein Shopping-Trip der 23-Jährigen Asma Al Muhairi nach Dubai. Sie zeigte sich entsetzt über Hotpants, blanke Schultern und zur Schau gestellte, nackte Knie. Über Twitter machte sie ihrem Ärger Luft: "Wie lange noch werden wir Leute sehen, die gegen unsere Regeln verstoßen mit diesen unanständigen Kleidern?"

Twitter-Kampagne

Ihre Beschwerde wurde überraschenderweise von vielen Frauen, die genauso denken wie Al Muhairi, positiv aufgenommen, und so entwickelte sich die Twitter-Plattform "UAEDressCode", auf der User moralische Verstöße dokumentieren und sich gegenseitig austauschen können.

Die Öffnung Richtung Westen und der mit 80 % immens hohe Ausländeranteil in den Vereinigten Arabischen Emiraten wird für viele Leute immer mehr zum Problem. "Vor fünf oder zehn Jahren haben wir so etwas nicht gesehen", schreibt Al Muhairi. "Es tut mir leid für die neuen Generationen, meine Nichten werden ins Shoppingcenter gehen und denken, es sei okay, sich so anzuziehen."

Die Twitter-Kampagne hat in den Golfemiraten schon hohe mediale Wellen geschlagen und mehrere prominente Unterstützer stiegen auf den Moral-Zug mit auf. Damit wird das Anliegen wohl auch zum Politikum.