Wirtschaft

Arbeitgeber kommen mit neuen Schmähs daher

Heute Redaktion
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Nach der dritten Verhandlungsrunde für einen Kollektivvertrag fürs nächste Jahr in der Metallbranche droht die Gewerkschaft mit Streiks. Einer der Gründe für den Abbruch der Gespräche in der Nacht auf Mittwoch: Die Arbeitgeber wollen die weit niedrigere europäische Inflationsrate als Basis für die Gehaltsanpassung heranziehen statt der österreichischen.

Die Metallergewerkschaft lehnt die EU-Inflationsrate als Ausgangspunkt für österreichische Kollektivvertragsverhandlungen ab. "Das werden wir so nicht hinnehmen, dass hier von der europäischen Inflationsrate gesprochen wird. Das geht nicht", so Rainer Wimmer (Gewerkschaft Pro-Ge) Mittwochfrüh gegenüber Ö1. Es geht um rund 120.000 Beschäftigten der .

"Italienische Depression"

Die Arbeitgeber hatten angesichts der internationalen Konkurrenzsituation verlangt, die EU-Inflationsrate (0,5 Prozent) anstelle der österreichischen Teuerung (1,7 Prozent) als Basis zu nehmen. Für Österreicher gehe es aber um die österreichische Inflationsrate, da helfe es nicht "wenn wir die italienische Inflationsrate oder Depression verhandeln", findet Wimmer.

Überstunden und Mindestlöhne

Bei der Flexibilisierung der Arbeitszeit will Wimmer vor allem darum kämpfen, dass die Überstundenzuschläge nicht wegfallen. Was die Gewerkschaften ebenfalls erzürnt, ist die Weigerung der Arbeitgeberseite, die Mindestlöhne anzuheben.

Auch die Wirtschaftsforschungsinstitute IHS und Wifo können der Arbeitgeber-Idee nichts abgewinnen.

Am Donnerstag finden bundesweit Betriebsrätekonferenzen statt. Bis zum nächsten Verhandlungstermin am 28. Oktober will die Gewerkschaft "regulär in den Betrieben informieren, ja, wir werden Druck aufbauen, um ganz vehement am 28sten dafür zu sorgen, dass die Menschen im Geldbörsel etwas spüren ... Das heißt, die Inflation ist ja 1,7 Prozent und wir gehen davon aus, dass wir über diesen 1,7 Prozent deutlich einen Reallohnzuwachs erreichen wollen".