Wirtschaft

Arbeitslose 2014: Nur in Nachkriegszeit gab's mehr

Heute Redaktion
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Die Prognosen für 2014 schauen finster aus: Da die Wirtschaft in Österreich zu wenig wächst, prophezeit das AMS eine Arbeitslosenquote von 7,9 Prozent (+0,4). 380.000 Personen werden keinen Job haben. Das sind 23.000 mehr als im 2013.

Die Prognosen für 2014 schauen finster aus: Da die Wirtschaft in Österreich zu wenig wächst, prophezeit das AMS eine Arbeitslosenquote von 7,9 Prozent (+0,4). 380.000 Personen werden keinen Job haben. Das sind um 23.000 mehr als im 2013.

Bitter: Seit 1945 war nur mitten in der Nachkriegszeit die Quote höher. 1953 kämpften die Österreicher mit 8,7 Prozent Arbeitslosen. Ein Grund für die schlechten Zahlen ist die Mega-Pleite von daily.

"Ohne ein internationales Anziehen der Konjunktur ist jedoch leider nicht zu erwarten, dass die Arbeitslosenzahlen in den kommenden Monaten zurückgehen werden", so auch die Einschätzung von Sozialminister Rudolf Hundstorfer (SPÖ). Der Arbeitsmarkt bleibe "damit wohl auch in den kommenden Monaten schwierig. Trotz anhaltender Beschäftigungszuwächse und den ersten, aber noch sehr zarten Anzeichen von Entspannung wird die Arbeitslosigkeit - natürlich auch saisonbedingt - im kommenden Winter weiter zunehmen", erwartet Hundstorfer.

Je nachdem, wen man fragt, gibt es verschiedene Modelle, wie die Situation verbessert werden könnte:

Die Gewerkschaft fordert, dass Unternehmen mehr Menschen anstellen, anstatt die Mitarbeiter immer mehr Überstunden machen zu lassen.
Gewerkschaft, Arbeiterkammer und Grüne wollen ein Bonus-Malus-System, damit Unternehmen motiviert werden, altere Arbeitnehmer zu beschäftigen.
Die Industriellenvereinigung will "positive Anreize", damit Ältere länger im Job bleiben.


Österreich hat niedrigste Arbeitslosenquote in der EU

Arbeitslosenzahlen für Oktober 2013:

(7.827 davon in Schulung)

(+11,8 Prozent zu Oktober 2012)

Am stärksten betroffen sind Behinderte (+25,7 Prozent) und Ältere ab 50 (+22,7 Prozent)

Nach EU-Berechnung belief sich die heimische Arbeitslosenquote im September - das ist der aktuellste verfügbare Wert - auf 4,9 Prozent. Österreich hat damit erneut die niedrigste Arbeitslosigkeit in der EU, gefolgt von Deutschland mit 5,2 Prozent und Luxemburg mit 5,9 Prozent.

Grund für die schlechten Zahlen: dayli-Pleite

Rund ein Drittel der ehemaligen dayli-Beschäftigten (ehemaliger Schlecker) waren per Ende Oktober beim Arbeitsmarktservice gemeldet. Insgesamt 1.100 Personen - fast ausschließlich Frauen - waren beim AMS vorgemerkt, 153 befanden sich in Schulungen, hieß es vom AMS. 3.468 dayli-Beschäftigte verloren Mitte August im Jahr 1995 ihren Job. Ein Teil der Beschäftigten sei aufgrund der hohen Fluktuation im Handel oder auch woanders untergekommen, sagte AMS-Sprecherin Beate Sprenger. Mehr daily-Arbeitslose werden es wahrscheinlich nicht mehr werden, da die Kündigungsfristen inzwischen alle ausgelaufen sind.

APA/red.