Wirtschaft

Arbeitslose: 35 % finden kaum mehr einen Job

Laut Wifo-Studie ist die Zahl der Langzeitbeschäftigungslosen innerhalb von fünf Jahren um 160 Prozent auf 120.000 gestiegen.

Heute Redaktion
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Statt sich gegenseitig Prügel vor die Füße zu werfen, sollten Österreichs Politiker endlich Nägel mit Köpfen machen. Denn: Allein seit April 2012 ist hier zu Lande die Zahl der Langzeitbeschäftigungslosen von 46.167 auf 120.097 gestiegen. Das entspricht einem Plus von 160 Prozent innerhalb von fünf Jahren. Zu diesem Ergebnis kommt eine Erhebung des Wirtschaftsforschungsinstituts Wifo.

Zuwanderung als Problem

Damit finden bereits 35 Prozent der in Österreich als arbeitslos gemeldeten Menschen keinen bzw. kaum mehr einen Job. 2012 hatte ihr Anteil erst 18 Prozent betragen. Die Hauptgründe für die alarmierende Entwicklung sind laut Wifo "die massive Zunahme des Arbeitskräfteangebotes durch die Ostöffnung des Arbeitsmarktes, die Alterung der Erwerbsbevölkerung und die Umsetzung von Pensionsreformmaßnahmen".

Mehr Langzeitarbeitslose durch Rentenreform

Laut dem Wifo-Fachmann Stefan Schiman heißt das im Klartext: Junge und besser ausgebildete Kräfte aus Polen, Ungarn, der Slowakei, Rumänien und Bulgarien verdrängen oft schlecht qualifizierte Immigranten aus der Türkei und Ex-Jugoslawien in die Dauer-Arbeitslosigkeit. Zusätzlich gibt es immer mehr Ältere, denen Unternehmen nach einem Job-Verlust kaum noch eine neue Chance geben wollen. Als zweischneidiges Schwert erweist dabei die Bestrebung der Politik, das tatsächliche Pensionsantrittsalter zu heben.

Grafik: Die Entwicklung seit 2012

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(bart)