Wirtschaft

Ärger über Idee für Sparer-Selbstbehalt

Heute Redaktion
Teilen
Picture
Bild: Fotolia

Österreichische Banker denken für den Fall von Bankpleiten über einen Selbstbehalt der Sparer und Einleger nach. Das sorgt in Internetforen, bei der Arbeiterkammer und dem BZÖ für Ärger.

 

Oberbank-Chef Franz Gasselsberger hatte die Diskussion angestoßen. Obowhl er kurz danach von einem "Missverständnis" sprach, gab es in Online-Foren dennoch empörte Kommentare.

Auch Generaldirektor Markus Limberger und Michael Rockenschau von der Sparkasse Oberösterreich nannten ausdrücklich Selbstbehalte für Guthaben unter 100.000 Euro nach Bankpleiten "denkbar", allerdings nur im europaweiten Einklang. Das hätte einen "Abschreckungseffekt", stellten sie fest.

"Verspäteter Aprilscherz"

Der niederösterreichische Arbeiterkammerchef Hermann Haneder sprach am Donnerstag in einer Aussendung von einem "verspäteten Aprilscherz". "Dass Gasselsberger mit seiner Idee gleich wieder zurückrudert, kann man nur begrüßen." Ein Selbstbehalt für kleine Sparer sei schlichtweg abzulehnen. Sparbücher seien keine Vorzugsaktien.

BZÖ-Klubchef Josef Bucher verlangte eine Garantiererklärung der Regierung für die Einlagensicherung, "um wenigstens am Finanzplatz Österreich das Vertrauen der Sparer in die Sicherheit ihrer Guthaben zu erhalten". Bucher kündigte dazu eine parlamentarische Initiative an. Er ortet im übrigen eine "koordinierte Initiative" österreichischer Banker, um künftig einen Selbstbehalt auch innerhalb der gesetzlich garantierten Einlagensicherung von 100.000 Euro einzuführen. Er forderte SPÖ-Bundeskanzler Faymann und ÖVP-Vizekanzler Spindelegger auf, den Bankern einen Ordnungsruf zu erteilen.

Auch die Beamtengewerkschaft meldete sich zu Wort. Der Vorsitzende der GÖD-Bundessektion Gesundheits- und Sozialberufe, Johann Hable, fordert ein "Ende der Abzocke der Sparer".