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Rücktritt? Arnautovic schwört ÖFB-Team Treue

Marko Arnautovic reiste zum ersten Mal aus China zum Nationalteam. Gewohnt selbstbewusst spricht er Klartext.

Heute Redaktion
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Marko Arnautovic ist erstmals als China-Legionär bei einem ÖFB-Camp.
Marko Arnautovic ist erstmals als China-Legionär bei einem ÖFB-Camp.
Bild: GEPA-pictures.com

Der Traum von der EM-Endrunde 2020 ist nach den Niederlagen gegen Polen und Israel in weite Ferne gerückt. Den ÖFB plagt ein Offensiv-Problem. Zu wenige Tore werden erzielt. Mit Guido Burgstaller erklärte ein Stürmer, Schalke-Stammspieler, unerwartet seinen Rücktritt. Mehr denn je ruhen die rot-weiß-roten Hoffnungen auf den Schultern von Marko Arnautovic.

Obwohl der Wiener zehn Tage Älter ist als Burgstaller, und im Sommer von London (West Ham) ins Reich der Mitte (SIPG Shanghai) übersiedelt ist, denkt der 30-Jährige nicht an den Rücktritt. Zum aktuellen Trainingslager vor den Quali-Spielen gegen Lettland und Polen reiste Arnautovic erstmals als China-Legionär an.

"Mir ist das Nationalteam wichtig, und ich denke auch, dass ich ein guter und wichtiger Bestandteil bin", stellt Arnautovic klar. "So lange ich Fußball spielen kann, so lange mich der Trainer einberuft, werde ich hier sein."

Die lange Anreise aus Fernost bereitet ihm keine Sorgen. Im Gegenteil: Den aktuellen Temperaturenabfall in Österreich begrüßt er. "Das Schwierigste dort ist das Klima", schildert er seine Anfangszeit in China. "Gefühlt hat es 45 Grad und 97 Prozent Luftfeuchtigkeit. Ich bin in der heißesten Zeit dorthin gekommen."

Und sportlich? "Die Leute in Europa haben ja null Ahnung, was dort passiert. Die reden alle groß drüber, ich kann nur so viel sagen: Da gibt's einige Spieler, die auch in Europa spielen könnten. Man kann es natürlich nicht mit England vergleichen, aber es ist sehr laufintensiv, sehr kampfbetont – ich war positiv überrascht."

Mit seinem persönlichen Einstand in Shanghai ist er zufrieden. "Ich habe acht Spiele gespielt, vier Tore erzielt und Assists gemacht – ich denke, das ist ohne Vorbereitung nicht so schlecht", fängt er bescheiden an, um schon im nächsten Satz gewohnt selbstsicher nachzulegen: "Ich habe schon tausend Mal gesagt, dass ich ein Monster bin. Ich werde nicht meine Qualitäten verlieren, nur weil ich jetzt in China bin. Und ich werde auch nicht müde sein, weil ich jetzt so lange fliege." (SeK)