Szene

Darum wollte Sänger seine Frau umbringen lassen

Tim Lambesis, Frontmann der Band As I Lay Dying, engagierte 2013 einen Killer für seine Ehefrau. Jetzt spricht er darüber.

Heute Redaktion
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Mit dem dritten Album "Shadows Are Security" startete für die Band im Jahr 2005 der Aufstieg in die erste Liga des damals noch recht neuen Genres Metalcore. Von da an gab es weltweite Headliner-Touren, Festivalauftritte und die Nachfolgeralben fanden ihren Weg in die österreichischen Albumcharts. Das lag neben der Musik auch am charismatischen Sänger Tim Lambesis.

Nach Jahren des Erfolgs zerbrach 2013 für die Fans von As I Lay Dying eine Welt. Denn Lambesis, heute 38 Jahre alt, wurde verhaftet. Er soll den Mord an seiner damaligen Ehefrau in Auftrag gegeben haben. Der engagierte Killer entpuppte sich allerdings als Undercover-Polizist.

Der volltätowierte Muskelprotz, der trotz seiner martialischen Erscheinung den gläubigen Christen gab, wurde zu sechs Jahren Haft verurteilt. Davon mussste er nicht alles verbüßen, im Dezember 2016 wurde er vorzeitig entlassen.

Mit seinen Bandmitgliedern hat sich Lambesis wieder versöhnt, am 20. September erscheint mit "Shaped By Fire" nun das erste Album seit sieben Jahren. Das dürfte auch der Anlass dafür sein, dass der Sänger nun erstmals öffentlich über seine Tat und die Zeit im Gefängnis spricht. Im deutschen "Metal Hammer"-Magazin hat er einen Seelenstriptease hingelegt.

"Zu jener Zeit hatte ich große Sorgen und Ängste … Ich dachte, dass mein Schmerz durch diese Tat verschwinden würde. Ich konnte nicht erkennen, wie wahnsinnig diese Idee war, die Selbstsüchtigkeit war zu groß", nennt er als Beweggrund für den Auftragsmord an seiner damaligen Ehefrau.

Trotz der schrecklichen Tat, die er geplant hatte, fand er eine neue Liebe, die er während seiner Haftzeit auch Ehelichte. Seine jetzige Ehefrau Amanda Dubord, mit der er schon seit 2012 liiert war, besuchte ihn regelmäßig im Gefängnis. Dort wurde auch 2015 geheiratet. "Sie hat ganz bestimmt nicht auf dem Höhepunkt meines Lebens Ja zu mir gesagt – Geld oder Bekanntheit spielten keinerlei Rolle", so Lambesis.

Der Weg zurück an die Spitze der Metal-Community und vor allem wieder in die Herzen der enttäuschten Fans wird kein leichter sein. "Uns war klar, dass wir auf Widerstände stoßen würden – nachvollziehbarerweise. Deswegen haben wir auf unserer Comeback-Tournee 2018 auch nur Clubs mit einer Größe zwischen 300 und 500 Besuchern gebucht. In der Bilanz hätte das dann so ausgesehen, dass wir mit einer schwarzen Null oder einem geringen Verlust rausgegangen wären. Für mich persönlich ging es vor allem darum, wieder gemeinsam Musik komponieren und spielen zu können", resümiert Lambesis.

Das ganze Interview kann man ab Mittwoch, den 18. September in der aktuellen Ausgabe des "Metal Hammer" nachlesen. Live gastiert As I Lay Dying am 6. Oktober im Wiener Gasometer.