Welt

Assad: "Haben viel Besseres als Chemiewaffen"

Heute Redaktion
Teilen
Picture
Bild: AP

Syrien braucht nach Angaben von Präsident Bashar al-Assad keine Chemiewaffen, um Israel von einem Angriff abzuhalten. Sein Land verfüge bereits über weit bessere Waffen, die Israel von einem Augenblick zum anderen "blind" machen würden, sagte Assad in einem am Donnerstag veröffentlichten Interview mit der libanesischen Zeitung "Al-Akhbar", wie das Nachrichtenportal "Now Lebanon" berichtete.

, um Israel von einem Angriff abzuhalten. Sein Land verfüge bereits über weit bessere Waffen, die Israel von einem Augenblick zum anderen "blind" machen würden, sagte Assad in einem am Donnerstag veröffentlichten Interview mit der libanesischen Zeitung "Al-Akhbar", wie das Nachrichtenportal "Now Lebanon" berichtete.

"Wir haben 1.000 Tonnen Chemiewaffen, die zuerst eine Last für uns waren. Sie loszuwerden wäre sehr kostspielig gewesen und hätte Jahre gedauert, abgesehen von den Umwelt- und anderen Problemen, die gelöst werden müssten. Lasst sie kommen und sie mitnehmen", sagte Assad zum .

"Können Israel blind machen"

Die Chemiewaffen seien jedoch nie das Ziel gewesen. "Sie wollten das Machtgleichgewicht verändern und Israel schützen", so der syrische Präsident. Allerdings verfüge Syrien jetzt über weit wirksamere Waffen. Chemiewaffen seien in den achtziger Jahren angesichts der israelischen Atombewaffnung produziert worden. Heute stellten sie jedoch kein Abschreckungsmittel mehr dar. "Wir haben Abschreckungswaffen, die wichtiger und ausgeklügelter sind, um Israel entgegenzutreten, das wir in einem Augenblick blind machen können", behauptete Assad.

An einen US-Angriff glaubt Assad nach eigenen Angaben nicht. US-Präsident Barack Obama sei zögerlich und schwankend. "Er ist zu schwach, um eine Aggression gegen Syrien zu starten", meinte der syrische Machthaber.

Bald Einigung zu UN-Resolution

Im Ringen um eine Resolution zur Vernichtung des syrischen Chemiewaffenarsenals steuert der UN-Sicherheitsrat offenbar auf eine Einigung zu. Die Verhandlungen hätten "deutliche Fortschritte" gemacht, sagte Frankreichs Außenminister Laurent Fabius am Donnerstag am Rande der UN-Generaldebatte in New York. In Syrien nahmen UN-Experten derweil ihre Untersuchungen über mutmaßliche Chemiewaffeneinsätze wieder auf.

Fabius sagte, er hoffe, dass der Resolutionsentwurf "bald" vereinbart werden könne. Der aktuell debattierte Text enthalte auch einen Verweis auf mögliche Sanktionen nach Kapitel VII der UN-Charta gegen die syrische Führung, sollte sie bei der Vernichtung ihrer Chemiewaffen nicht kooperieren. Nach Angaben von Diplomaten beinhaltet die Kompromissfassung aber keinen Automatismus: Für wirtschaftliche Strafmaßnahmen gegen Damaskus oder gar militärische Gewalt müsste der Sicherheitsrat eine gesonderte Resolution verabschieden.

Frankreich sieht Bedingungen erfüllt

"Die Bedingungen Frankreichs sind zu diesem Zeitpunkt erfüllt", sagte Fabius. Neben einer Erwähnung von Kapitel VII hatte Paris gefordert, dass der Einsatz von Chemiewaffen in Syrien als Angriff auf die internationale Sicherheit bezeichnet werde. Dies würde ein Handeln des Sicherheitsrats legitimieren. Außerdem verlangt Paris, die Verantwortlichen für die Giftgasangriffe zur Rechenschaft zu ziehen.