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Atom-Streit: Trotz Verlängerung keine baldige Einigung

Heute Redaktion
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Bild: Reuters

Dienstagabend wurden die Atomverhandlungen zwischen dem Iran und den fünf UN-Vetomächten sowie Deutschland, noch vor Ablauf der selbst gesetzten Deadline, in die Verlängerung geführt. Man habe gute Fortschritte gemacht, eine baldige Einigung sei aber dennoch nicht im schweizerischen Lausanne zu erwarten. Der russische Außenminister Sergej Lawrow ist bereits Mittwochfrüh abgereist.

Dienstagnacht, kurz vor Mitternacht, wurden die umstrittenen Atom-Verhandlungen aufgrund zahlreicher Fortschritte mit dem Iran verlängert. Für den russischen Außenminister Sergej Lawrow seien auf Ministerebene die wichtigsten Schlüsselfragen geklärt. Er reiste Mittwochfrüh bereits ab. Für Großbritanien und Deutschland hingegen gibt es noch einige offene Fragen, die geklärt werden müssen. China rief zum gemeinsamen Kompromiss auf.

Noch immer wichtige Kernfragen

Fachleute haben die ganze Nacht an wichtigen Kernfragen gearbeitet. Es sei noch absolut nichts ausgemacht, aber der Wille für eine gemeinsame Einigung sei da, wie am Mittwoch aus deutschen Delegationskreisen zu hören war. Zu den Kernthemen zählten die atomare Forschung sowie die Aufhebung von UNO-Sanktionen und ihre Wiedereinführung, sollte der Iran gegen das Abkommen verstoßen.

Obama per Videokonferenz zugeschalten

Auch der französische Außenminister Laurent Fabius ist wieder in seine Heimat zurückgekehrt. Er wolle erst wieder nach Lausanne anreisen, wenn es "sinnvoll" sei, wie aus den französischen Verhandlungskreisen zu hören war. Fraglich ist nun, ob die Abreise mit gröberen Verhandlungsproblemen zu tun hat. US-Präsident Barack Obama hingegegen hat sich per Videokonferenz mit seinem nationalen Sicherheitsteam beraten.

Seit zwölf Jahren debattieren Teheran und der Westen über das Kernenergieprogramm. Der Westen will sicherstellen, dass der Iran in Zukunft Atomkraft zivil nutzen kann, ohne Atomwaffen zu erlangen. Teheran will die umfassende Aufhebung der Sanktionen. Bis zum Sommer soll ein detailliertes Abkommen stehen.