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Atombombe: Iran am Abstellgleis

Heute Redaktion
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Der internationale Druck auf Iran steigt: Laut eines Berichts der Internationalen Atomenergiebehörde IAEO forscht das Mullah-Regime an der Entwicklung einer Atombombe. Die Staatengemeinschaft reagiert empört, einzig in Moskau wird eine Verschwörung internationaler Geheimdienste gewittert.



Man habe "glaubwürdige Hinweise", dass Iran an der Atombombe forscht. Mit dieser Nachricht schockte die Internationale Atomenergiebehörde IAEO Dienstagabend die Welt. Das Mullah-Regime arbeite demnach "an der Entwicklung eines eigenen Atomwaffen-Designs sowie dem Test von Komponenten". Zudem strebe das Land die baldige Durchführung eines Atombombentests an, heißt es in dem IAEO-Papier.

"Falsch und fabriziert"
Der iranische Botschafter in Wien und Vertreter des Staates bei der internationalen Atombehörde IAEA, Ali Asgahr Soltanieh, hat den Bericht der Behörde als "falsch und fabriziert" zurückgewiesen. "Der Bericht ist unausgewogen, unprofessionell und politisch motiviert", sagte Soltanieh am Mittwoch gegenüber dem Mittagsjournal von Ö1.

Auch Russland springt dem Gottesstaat zur Seite. Experten in Moskau sprächen von einer Provokation westlicher Geheimdienste, meldete die dpa. Das Außenministerium lehnte weitere Sanktionen gegen Teheran ab.

Frankreich fordert "beispielslose Sanktionen"
Der Rest der Welt droht Iran: Wenn Teheran sich den Forderungen der internationalen Gemeinschaft weiter widersetzte, sei man zu "Sanktionen beispiellosen Ausmaßes" bereit, sagte Außenminister Alain Juppe am Mittwoch dem Radiosender RFI.

In die gleiche Kerbe schlägt Deutschlands Außenminister Guido Westerwelle. Er will weitere Sanktionen. Allerdings: "Eine Diskussion über militärische Optionen lehnen wir ab", sagte Westerwelle.

Großbritannien und China forderten Iran zur "Kooperation" auf.

Mit Spannung erwartet wird die Reaktion aus Israel. Die dortige Regierung hüllt sich in Schweigen. Beobachter gehen davon aus, dass Israel zunächst die Reaktionen der Staatengemeinschaft abwarte.