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ATX-Bosse kassieren im Schnitt 1,4 Mio. Euro

Heute Redaktion
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Im Schnitt verdienten die Manager der Top-Börsenfirmen im Vorjahr 1,4 Millionen Euro - um 6,5 Prozent mehr als 2011. Damit erhält ein ATX-Manager das 49-fache eines österreichischen Durchschnittsgehalts.

Im Schnitt verdienten die Manager der Top-Börsenfirmen im Vorjahr 1,4 Millionen Euro - um 6,5 Prozent mehr als 2011. Damit erhält ein ATX-Manager das 49-fache eines österreichischen Durchschnittsgehalts!

2012 seien die ATX-Vorstandsgagen im Schnitt auf das 49-Fache eines österreichischen Durchschnittsgehalts (rund 28.570 Euro pro Jahr) hochgeschnellt - 2000 hatte dieser Faktor noch beim 20-Fachen gelegen. Von dieser Summe könnte eine Familie bestehend aus zwei Erwachsenen und zwei Kindern 28 Jahre lang ihre gesamten Verbrauchsausgaben decken, so die Arbeiterkammer am Montag.

Die vier Spitzenverdiener erhielten im Jahr 2012 über 4 Mio. Euro. 40% der ATX-Top-Manager lukrieren jeweils mehr als eine Million Euro. Nur zehn von 78 Vorständen verdienen unter 500.000 Euro, dies ist nicht zuletzt darauf zurückzuführen, dass sechs der betreffenden Personen nicht das gesamte Jahr über beschäftigt waren.

Obergrenzen zu hoch

Derzeit gebe es zwar bei den ATX-Unternehmen bereits Obergrenzen ("Caps") für die Höhe der variablen Vergütung, sie seien aber zu hoch angesetzt und verfehlten damit ihre begrenzende Wirkung. Die Limits erreichen bis zu 300 Prozent des Fixgehalts, kritisiert die AK. 2012 machte der variable Anteil bei 70 Prozent der ATX-Vorstände mehr als die Hälfte des fixen Gehaltsbestandteils aus. Bei einem Drittel der Manager war der Bonus im Vorjahr laut AK-Erhebung doppelt so hoch wie das Fixum.

Platz 1: Wolfgang Leitner, Vorstandsvorsitzender des Anlagenbauers Andritz. Gehalt 2012: 5,38 Millionen

Platz 2: Herbert Stepic, Raiffeisen Bank International-Boss. Gehalt 2012: 3,7 Millionen

Platz 3: Wolfgang Eder, Voestalpine-Vorstandsboss. Gehalt: 2,9 Millionen

Die Arbeiterkammer (AK) ortet Veränderungsbedarf beim Belohnungssystem von Top-Managern. Die Vorschläge:


Managerbezüge ab 500.000 Euro sollen nicht mehr als Betriebsausgabe von der Bemessungsgrundlage zur Körperschaftsteuer abgesetzt werden können. Exorbitant hohe Vergütungen führen zu einem Steuerausfall bei der Körperschaftsteuer, wodurch dem Staat wichtige Einnahmen entgehen.
Variable Bezüge (inklusive aktienbasierte Vergütung) müssen dringend auf maximal 50 Prozent des Fixgehalts beschränkt werden.
Die Gestaltung der Vorstandsvergütung ist eine zentrale Aufgabe des Aufsichtsrats und muss das auch bleiben. Ein passendes Instrument wäre die dynamische Deckelung: Die maximale Höhe sollte über einen Faktor an die Lohn- und Gehaltsstruktur des jeweiligen Unternehmens gekoppelt sein. Dieser muss im Geschäftsbericht veröffentlicht werden.