Wirtschaft

AUA strich wegen kranker Piloten Langstrecken-Flüge

Heute Redaktion
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Die AUA musste in der Weihnachtswoche fünf Langstrecken-Rotationen streichen, 1.441 Passagiere mussten umgebucht werden. Grund dafür seien "doppelt so viele Krankenstände wie sonst", sagte Pressesprecher Peter Thier. Im Raum steht eine abgesprochene Aktion der Piloten gegen die Sparpläne des Vorstands.

Die AUA musste in der Weihnachtswoche fünf Langstrecken-Rotationen streichen, 1.441 Passagiere mussten umgebucht werden. Grund dafür seien "doppelt so viele Krankenstände wie sonst", sagte Pressesprecher Peter Thier. Im Raum steht eine abgesprochene Aktion der Piloten gegen die Sparpläne des Vorstands.

"Eine konzertierte Aktion des Betriebsrates möchten wir nicht bestätigen", so der Austrian-Airlines-Sprecher weiter. Dass es sich um einen Bummelstreik handle, bezeichnete der Betriebsratschef des Bordpersonals, Karl Minhard gegenüber dem Luftfahrtportal Austrian Aviation Net als "absoluten Schwachsinn". Eine solche Protestaktion "würde ich nie organisieren - da würde ich mich strafbar machen", so Minhard.

Schuld daran seien vielmehr Planungsfehler der Airline. Auf der von den Krankenständen betroffenen Boeing-767-Flotte gebe es drei bei vier Cockpit-Crews zu wenig. Der Imageschaden für die AUA ist laut Minhard jedenfalls immens. Am 22. Dezember fiel ein Flug nach Dubai aus, einen Tag später musste die AUA die Flüge nach Toronto und Peking streichen und am Heiligen Abend fiel die Chicago-Rotation der Krankenstandswelle zum Opfer.

Nebel und Winterwetter taten ihr übriges

Am Christtag musste erneut der Flug zwischen Wien und Peking abgesagt werden. Am Stephanitag ist es laut AUA zu keinem weiteren Ausfall mehr gekommen. Allerdings kam es parallel dazu aufgrund der winterlichen Wetterlage mit hartnäckigem Nebel zu starken Unregelmäßigkeiten im Flugbetrieb auf der Mittelstrecke. Von der Krankenstandswelle betroffen waren hingegen ausschließlich Flüge, die mit einer Boeing 767 durchgeführt wurden.

Auf der Teilflotte mit nur sechs Flugzeugen und rund 100 Piloten meldete sich um Weihnachten gut ein Zehntel davon krank. Die Höhe des Schadens, der der Airline dadurch entstanden ist, wollte Pressesprecher Peter Thier nicht beziffern. Man habe in erster Linie innerhalb des Lufthansa-Konzerns umgebucht, dennoch sei die Situation "unangenehm".