Life

Auch weniger trinken ist ein Erfolg!

Heute Redaktion
Teilen
Picture
Bild: Fotolia/Symbolbild

Alarm: Rund 340.000 Österreicher sind alkoholkrank, mehr als eine Million gelten als gefährdet. Neue Behandlungsstrategien fallen im Land der gepflegten Weinseligkeit auf fruchtbaren Boden. Wie diese aussehen, erklärt netdoktor-Experte Michael Musalek.

Der griechische Philosoph Aristoteles empfiehlt das Maßhalten als Schlüssel zum guten Leben und er hat dabei wohl kaum an das Oktoberfest gedacht. "Sobald man Alkohol nicht als Genussmittel zu sich nimmt, sondern als Medikament gegen Angst, Schlaflosigkeit und Angespanntheit, wird es gefährlich" sagt Musalek. "Und wenn man die Menge und Dauer nicht mehr kontrollieren kann, beginnt die Sucht." Beim regelmäßigen Trinkgenuss wird jedenfalls empfohlen, die so genannte Harmlosigkeitsgrenze nicht zu überschreiten.

Sie liegt bei Männern knapp über einem halben Liter Bier oder einem Viertelliter Wein pro Tag, bei Frauen jeweils knapp darunter. Bei der Behandlung der Alkoholkrankheit hat sich in den letzten Jahren ein deutlicher Wandel vollzogen. Musalek: "Früher ging es ausschließlich darum, die Abstinenz zu erreichen und mit aller Gewalt zu erhalten. Heute verfolgen wir primär das Ziel, dass unsere Patienten wieder ein freudvolles und sinnerfülltes Leben führen können, Abstinenz wird hier zum Teilziel."

Zur Minimierung körperlicher und seelischer Folgen rückt nun auch die Reduktion des Alkoholkonsums immer stärker in den Fokus der Behandlung. "Ziel ist es, dass der Alkohol als Störfaktor eines angenehmen Lebens wahrgenommen wird", sagt Musalek.

Prof. Dr. Michael Musalek, Anton Proksch Institut, Wien