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Auschwitz-Sager kostet Griechen-Minister den Job

Heute Redaktion
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Bild: Reuters

Gerade einmal zwölf Stunden war der griechische Vize-Infrastrukturminister Dimitris Kammenos im Amt, schon musste er zurücktreten. Er stolperte über ein Facebook-Posting, in dem er die Forderungen der Griechen-Gläubiger mit Auschwitz verglich.

 

Schon im Juni gingen Dimitris Kammenos die Finger auf der Tastatur durch. Er regte sich über die Auflagen auf, die die internationalen Gläubiger von den Griechen verlangten. Prompt verglich er die Reformforderungen mit dem KZ Auschwitz-Birkenau. Auch Premier Alexis Tsipras bekam auf Kammenos Facebook-Page sein Fett weg. 

Obwohl der Premier von den Meldungen des Anel-Abgeordneten wusste, machte er ihn nach der Wahl zum Vize-Infrastrukturminister. Nun wehrt sich Tsipras eigene Partei gegen die Bestellung. 

Anel-Chef und Justizminister Panos Kammenos reagierte schließlich auf Twitter. "Bis die Wahrheit in Bezug auf die antisemitischen und rassistischen Posts herauskommt, sollte der Vizeminister die Angelegenheit durch seinen Rücktritt erleichtern."

Rechtfertigung: Facebook-Account gehackt

Tsipras zog schließlich die Notbremse, Dimitris Kammenos trat am Mittwoch in der Nacht zurück. Kammenos selbst rechtfertigte sich. Seine Facebook-Page sei gehackt worden, die Polizei solle die Abteilung für Cyberkriminalität einschalten und seinen PC durchsuchen.