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Auslöser für bösartigen Hirntumor entdeckt

Heute Redaktion
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Bild: Fotolia/Symbolbild

Bei der Entstehung eines Tumors aus einer gesunden Zelle spielen sogenannte MicroRNA (miR) eine entscheidende Rolle. Die Abschaltung von miR-138 in Gliomstammzellen hatte nämlich zur Folge, dass sich ein aggressiver Tumor entwickelte. Es könnte sein, dass mit einer miR-138-Blockade durch eine künstliche Anti-miR sowohl dasTumorwachstum in der Zellkultur und die Tumorentstehung in vivo verhindert werden.

entwickelte. Es könnte sein, dass mit einer miR-138-Blockade das Tumorwachstum in der Zellkultur und die Tumorentstehung in vivo verhindert werden.

Für eine besonders aggressive Form von , den malignen Gliomen, konnten Forscher nun die Beteiligung von MicroRNA-138 nachweisen.

Maligne Gliome sind die häufigsten und aggressivsten bösartigen Hirntumoren bei Erwachsenen. Betroffene haben eine mittlere Überlebenszeit von weniger als einem Jahr, selbst Operation, Bestrahlung und Chemotherapie verlängern das Leben nur um wenige Monate.

Man geht heute davon aus, dass für die Entstehung spezifische Gliom-Stammzellen verantwortlich sind, die höchst resistent gegenüber den unterschiedlichen Therapieansätzen sind: Je höher die stammzellige Komponente des Tumors, desto aggressiver ist sein Wachstum und das Wiederauftreten.

Es wurde untersucht, wie sich gesunde neuronale Stammzellen von Gliom-Stammzellen auf molekularer Ebene unterscheiden. Insbesondere interessierten sie sich dabei die sogenannten MicroRNAs. Diese kurzen RNA-Moleküle werden nicht in Proteine umgesetzt, sondern regulieren die Aktivität von Genen. Wird dadurch die Entstehung und Weiterentwicklung von Tumoren beeinflusst, bezeichnet man die beteiligte miR auch als OncomiR.

Am deutlichsten trat bei der Analyse ein Unterschied bei der Umsetzung der genetischen Information von miR-138 zutage: Die Abschaltung von miR-138 in Gliomstammzellen hatte nämlich zur Folge, dass sich ein aggressiver Tumor entwickelte. miR funktionierte bei der Gliomentstehung also als OncomiR.

Das bedeutet, dass die mir-138 bei Patienten mit Gliomen als prognostischer Biomarker verwendet werden können.

Zugleich sei miR-138 aber auch als Angriffsziel für neue Therapieansätze interessant: Es könnte sein, dass mit einer miR-138-Blockade durch eine künstliche Anti-miR sowohl dasTumorwachstum in der Zellkultur und die Tumorentstehung in vivo verhindert werden.