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Ausschreitungen beim römischen Derby

Heute Redaktion
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Bild: ANSA

Das römische Derby von SS Lazio Rom gegen die AS Roma endete am Sonntag mit 3:2 für die Laziali. Überschattet wurde die Partie von einigen Ausschreitungen vor und nach dem Spiel. Doch diesmal gingen die sonst verfeindeten Fangruppen gemeinsam gegen die Polizei. Jährte sich doch genau an diesem Tag der Tod eines jungen Fans zum fünften Mal.

Am 11. November 2007 wurde der damals 26-jährige Gabriele Sandri, glühender Lazio-Fan, von einem Polizisten auf einer Autobahnraststätte erschossen. Die Kugel traf ihn auf der Rückbank eines Autos sitzend ins Genick. Er und ein paar Freunde waren auf dem Weg zu einer Auswärtspartie gegen Inter Mailand. Die Nachricht, dass ein Polizist "einen der ihren" ermordet hatte, machte wie ein Lauffeuer in den Stadien die Runde. Es kam noch am selben Tag im ganzen Land zu Spielabrüchen wegen Fan-Ausschreitungen.

Nun, fünf Jahre später, ist der Zorn über den Tod Gabrieles noch nicht vergessen und äußert sich abermals in blinde Wut gegen die Staatsgewalt. Der Todesschütze von damals, Luigi Spaccarotella, wurde erst im vergangenen Februar zu einer hohen Gefängnisstrafe verurteilt. Trotzdem wurde der Trauertag von den italienischen Ultras zum Anlass genommen, ein Lebenszeichen zu setzten.

Sportlich war beim Stadtderby auch einiges los. Der spannungsgeladene Lokalschlager hatte fünf Treffer durch Antonio Candreva (35.), Miroslav Klose (43.) und Stefano Mauri (46.) bzw. Erik Lamela (9.) sowie Miralem Pjanic (86.) zu bieten. Zudem beendeten beide Teams die Partie mit einem Mann weniger: Stefano Mauri (85./Lazio) und Daniele De Rossi (45.) flogen vorzeitig vom Platz.

Lazio ist auch in der Tabelle als Fünfter die Nummer eins in der Hauptstadt, Roma folgt nach der 12. Runde mit fünf Zählern Rückstand auf Rang sechs.