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Australien will zwei Millionen Katzen töten

Bis 2020 sollen in Australien zwei Millionen wilde Katzen sterben, da sie viele andere Tierarten gefährden.

Heute Redaktion
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Bild: picturedesk.com

Katzen zählen eigentlich zu den beliebtesten Haustieren. In Australien sieht die Lage ein bisschen anders aus. Dort gefährden Wildkatzen nämlich viele andere Tierarten.

Laut Angaben des australischen Umweltministeriums trugen sie dazu bei, dass 27 Säugetierarten ausstarben und weitere 124 Spezies bedroht sind. Deshalb sollen bis 2020 zwei Millionen wilde Katzen getötet werden.

Von den zahlreichen Tieren, die europäische Siedler auf ihren Schiffen im 18. Jahrhundert auf den Kontinent mitbrachten, waren es vor allem Katzen, die den heimischen Arten den größten Schaden zufügten.

34 endemische Arten gingen für immer verloren - das sei die höchste Rate weltweit, wie Wissenschafterin Sarah Legge von der Australian National University in der Hauptstadt Canberra berichtet.

Mit fast 7,7 Millionen Quadratkilometern ist Australien mehr als zwanzig mal so groß wie Deutschland, hat aber "nur" 25 Millionen Einwohner.

Die Zahl der verwilderten Katzen wird auf ca. 6,3 Millionen geschätzt, daneben existieren etwa 3,9 Millionen Hauskatzen.

2015 zog die australische Regierung angesichts der dramatischen Lage die Notbremse und erklärte wilde Katzen zu einer Plage.

Mit der Tötung der Katzen sollen mehr als 100 bereits gefährlich dezimierte und nur in Australien vorkommende Arten vor dem Aussterben gerettet werden, darunter Vögel, Frösche, Grashüpfer, Schildkröten, Käfer und Krustentiere.

Die ungeliebten Vierbeiner werden in den Nationalparks mit Giftködern und Fallen gejagt. "Wilde Katzen sind die Gefahr Nummer eins - und sie sind überall", sagt Andrew Cox, Mitglied der staatlich geleiteten Arbeitsgruppe National Feral Cats Taskforce, die die Maßnahmen gegen die wilden Katzen leitet. "Wenn man die Katzen nicht kontrolliert, wird man alle kleinen und mittelgroßen australischen Säugetiere verlieren."

Mehr als eine Million heimischer Vögel fallen pro Tag Katzen zum Opfer. "Bei Reptilien ist die Zahl noch höher - rund 650 Millionen sterben pro Jahr durch Katzen", so Wissenschafterin Legge.

Doch Katzen sind nicht nur Raubtiere, sie verbreiten auch Krankheiten, wie etwa die Toxoplasmose. (red)