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Austria zum Saisonende mit Pfiffen verabschiedet

Heute Redaktion
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Unter gellenden Pfiffen der eigenen Anhängerschaft hat die Wiener Austria ihre Meistersaison beendet. Die 0:1-Finalpleite im ÖFB-Cup gegen den FC Pasching bescherte den Violetten am Donnerstag eine jähe Katerstimmung nach siebentägigem Meisterrausch. Anstelle das elfte Double der Vereinsgeschichte zu feiern, mussten die Meisterkicker das unrühmliche Ende ihrer Rekorde brechenden Saison erklären.

Unter gellenden Pfiffen der eigenen Anhängerschaft hat die Wiener Austria ihre Meistersaison beendet. Die bescherte den Violetten am Donnerstag eine jähe Katerstimmung nach siebentägigem Meisterrausch. Anstelle das elfte Double der Vereinsgeschichte zu feiern, mussten die Meisterkicker das unrühmliche Ende ihrer Rekorde brechenden Saison erklären.

Dass die Austria-Anhängerschaft ihre Lieblinge zwei Tage nach mit Schlusspfiff denkbar unhöflich verabschiedete, wirkte befremdend. Zuzuschreiben hatten sich die Austrianer diese jedoch selbst. Eine Stunde lang ließ man gegen den Drittligisten die nötige Durchschlagskraft vermissen. Der Rekordcupsieger wachte, die Blamage vor Augen, letztendlich zu spät auf.

"Wir müssen immer an die Grenzen gehen, wenn wir das nicht machen, sind wir nicht gut. Dann sind wir leider nur Mittelmaß", fand Kapitän Manuel Ortlechner deutliche Worte. Die Frage, ob nach den Feiern der letzten Tage die nötige Konzentration gefehlt habe, wurmte den Oberösterreicher dennoch. "Nein", antwortete Ortlechner kurz und bündig. "Ich habe beim Abschlusstraining nicht den Eindruck gehabt, dass es jemand locker nimmt."

"Ist uns im Endeffekt nicht gelungen"  

Heinz Lindner sah dies ebenso. "Jeder ist Profi genug, ich denke, das war nicht das Problem", meinte der Torhüter, der seine Mannschaft bereits vor dem Gegentreffer von Daniel Sobkova (47.) mit einigen Paraden vor einem Rückstand bewahrt hatte. Trotzdem schien der Feiermarathon am Meister mehr mental als körperlich nicht spurlos vorübergegangen zu sein. Nach dem umjubelten Gewinn der Meistertellers nach wochenlanger Anspannung wieder den nötigen Druck aufzubauen, missglückte offenbar. "Wir haben versucht, den Hebel an der richtigen Stelle anzusetzen. Das ist uns im Endeffekt nicht wirklich gelungen", gab Alexander Gorgon zu Protokoll.

Schwarzmalen wollte im Lager der Favoritner dennoch niemand. Von einer bitteren Pleite sprachen zwar sowohl Trainer Peter Stöger als auch seine Kicker. Die Saison aufgrund des nun "leider fehlenden Tüpfelchen auf dem i" (Philipp Hosiner) plötzlich schlechtzureden, stand dennoch nicht auf dem Programm. "Wir haben sehr viel Positives geschafft, das lassen wir uns nicht mit einem Spiel zerstören", fasste Gorgon die Gemütslage treffend zusammen.

"Das ist eine bittere Lehre"  

Einig waren sich die violetten Wortführer in einem Punkt: Die Finalpleite war ein Weckruf für die hochgesteckten Ziele in der Qualifikation für die Champions League. Mit weniger als hundert Prozent Einsatz und Konzentration könne man laut Trainer Peter Stöger gegen keinen Gegner ohne weiteres bestehen. "Das ist eine bittere Lehre, die ich gern in einer anderen Partie mitgenommen hätte", sagte Stöger. "Wir sind eben keine Mannschaft, die Spiele in Ballettschuhen gewinnt." Für den Großteil der Austrianer ging es nach der Partie nun einmal in den Urlaub. Lindner, Ortlechner, Markus Suttner und Philipp Hosiner rückten ins ÖFB-Teamcamp ein, James Holland reiste zum australischen Team ab. Am 17. Juni begrüßt Stöger seine Schützlinge dann zur Vorbereitung auf die neue Saison.

Mit welcher Mannschaft künftig geplant werden kann, wird sich in den kommenden Wochen entscheiden. Spätestens am Montag entscheidet sich die Zukunft des von Monaco ausgeliehenen Nacer Barazite. Der Niederländer stand im Frühjahr wegen Knieproblemen kaum zur Verfügung, bei den erst ins französische Oberhaus aufgestiegenen Monegassen spielt der Stürmer in den Zukunftsplänen aber keine große Rolle.