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Dänisches Parlament duldet keine Babys im Haus

Die dänische Abgeordnete Mette Abildgaard wurde des Parlaments verwiesen, als sie zu einer Sitzung ihre fünf Monate alte Tochter mitbrachte.

Heute Redaktion
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Weil sie ihre fünf Monate alte Tochter zu einer Sitzung mitnahm, wurde die Abgeordnete Mette Abildgaard des Hauses verwiesen.
Weil sie ihre fünf Monate alte Tochter zu einer Sitzung mitnahm, wurde die Abgeordnete Mette Abildgaard des Hauses verwiesen.
Bild: Facebook

Bei Neuseelands Premierministerin Jacinda Ardern funktioniert es offenbar, in Dänemark nicht: Babys sind im dortigen Parlament "nicht willkommen".

Mette Abildgaard, eine Abgeordnete der Konservativen Partei, brachte zu einer Sitzung ihre fünf Monate alte Tochter mit. Daraufhin wurde sie von der Parlamentssprecherin und der ehemaligen Chefin der rechtspopulistischen Partei, Pia Kjaersgard, des Hauses verwiesen.

Gegenüber der BBC erzählte Abildgaard dass ihr Baby laut Kjaersgaard "stört". Dass die Mutter den Saal jedoch verlassen solle, wurde ihr per Botschaft eines Assistenten von Kjaersgaard überbracht.

"Abgeordnete sollen im Plenarsaal sein, nicht Babys oder Kinder", äußerte sich die Parlamentssprecherin nachher dazu. Ihr Sprecher verteidigte sie und gab an, Kjaersgaard sei lediglich den Regeln des Parlaments gefolgt und habe gefühlt, dass das Baby störe.

Abildgaard tat ihre Meinung per Facebook kund. Sie habe mit ihrer Assistenz vereinbart, dass sie ihre Tochter nicht mitnehmen würde, sobald diese auch nur das "geringste Geräusch" mache. Da das Kind aber gute Laune gehabt hatte, entschloss sie sich, die Tochter mitzunehmen.

Weiters hätte sie sich entschieden, an ihren Arbeitsplatz zurückzukehren, um der "Demokratie zu dienen". In Dänemark ist es Frauen gestattet, 18 Wochen in Karenz zu gehen. Teilen sich Mutter und Vater die Karenz auf, so weitet sie sich auf bis zu 32 Wochen aus.

(rfr)