AK schaltet sich ein

Bahn-Chaos im Osten: Immer mehr Pendler betroffen

Fahrgäste klagen über ausufernde Verspätungen und Ausfälle im Nahverkehr. Betroffen ist vor allem die Ostregion.
Österreich Heute
21.02.2024, 12:07
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Für viele Pendler aus der Ostregion wird der Weg mit der Bahn in die Arbeit und wieder heim zur täglichen Geduldsprobe. Auch innerhalb des Wiener Stadtgebiets gibt es Probleme mit dem Nahverkehr der ÖBB, wie etwa "Heute"-Leser Mario schilderte.

"Ständig sind die Züge überfüllt! Das ist einfach nicht mehr auszuhalten. Die Intervalle zwischen den Bahnen, die oft 15 Minuten oder mehr betragen, verschlimmern die Situation. Zusätzliche Verspätungen sind keine Seltenheit", ärgert sich der Floridsdorfer.

„Der Ausbau der Fahrzeugflotte und des Personals blieb hinter der Ausweitung des Angebots zurück“
Lukas OberndorferAK Wien, Leitung Abteilung Klima, Umwelt und Verkehr

Auch die Arbeiterkammer (AK) sieht sich mit einer Welle von Ärger bei Pendlern konfrontiert, die über die anhaltenden Probleme mit Pünktlichkeit und Qualität der ÖBB berichten. Das Problem laut AK: Mit der Einführung des Klimatickets sei das Angebot nicht entsprechend stark und rasch ausgebaut worden.

"Zwar konnte seit 2016 das Bahnangebot in der Ostregion erfreulicherweise von 34,1 Mio. auf 50 Mio. Zugkilometer erhöht werden, doch der Ausbau der Fahrzeugflotte und des Personals blieb hinter dieser Ausweitung des Angebots zurück. Die Folgen dieser falschen, immer noch von marktliberalen Glaubensätzen geprägten Politik müssen jetzt die Pendler erleiden", erklärt Lukas Oberndorfer, Leiter der Abteilung Klima, Umwelt und Verkehr der AK Wien.

Mechaniker und Lokführer fehlen

Vor allem bei der Aufstockung des Personals hinken die ÖBB demnach hinterher: So fehlen etwa Mechaniker für Reparaturen oder Lokführer. Zudem brauche es bei der Vergabe von Bahnleistungen als auch bei der Beschaffung von Fahrzeugen raschere und effizientere Verfahren. "Nur so können wir sicherstellen, dass unsere Bahnen rasch genug regional produziertes Wagenmaterial bekommen und nicht von China abhängig werden", meint Oberndorfer. 

Je nach Region hätten derzeit 20 bis 30 Prozent der Einwohner in der Ostregion keinen Zugang zu öffentlichem Verkehr. Gleichzeitig seien die Züge in den stark nachgefragten Strecken überfüllt. Die AK empfiehlt betroffenen Pendlern mit Zeitkarten, sich für das Entschädigungsprogramm anzumelden.

Verspätungen und Zug-Ausfälle melden

Grundsätzlich leitet sich aus den Fahrplan-Anpassung kein Rechtsanspruch auf eine Entschädigung im Sinne der Fahrgastrechte ab. Die ÖBB wird aber die im Zuge der Fahrplananpassung gestrichene Züge ebenfalls in die Verspätungsstatistik mit aufnehmen. Die Registrierung ist unter diesem Link möglich: https://servv.oebb.at/Fahrgastrechte/

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