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Bakterien-Alarm im heimischen Gastro-Fleisch

Die Grünen schlagen Alarm: Bei getesteten Fleischproben aus dem Großhandel, die für die Gastronomie verwendet werden, war ein Drittel kontaminiert.

Rene Findenig
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Von elf Fleischproben aus dem Großhandel zeigt laut Grünen mehr als ein Drittel eine "erschreckende Belastung" mit Keimen.
Von elf Fleischproben aus dem Großhandel zeigt laut Grünen mehr als ein Drittel eine "erschreckende Belastung" mit Keimen.
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Elf Fleischproben haben Abgeordnete der Grünen im Sommer im Großhandel erworben und danach einem Labortest unterziehen lassen. "Die Ergebnisse sind erschreckend, weisen doch 36 Prozent der Proben eine Belastung mit Antibiotika-resistenten Keimen wie etwa Escherichia coli auf", so das Fazit unter anderem von Sebastian Bohrn Mena, Sprecher des Tierschutzvolksbegehrens. Das Fleisch werde in der Gastronomie eingesetzt und stamme überwiegend aus dem Ausland.

Die Bakterienbelastung sei "ein Zeichen dafür, dass schreckliche Haltungsbedingungen mit massivem Medikamenteneinsatz kaschiert werden". Bohrn Mena: "Massenhaft Fleisch aus dem Ausland landet unerkannt auf heimischen Tellern, und damit auch Tierqual und Naturzerstörung aus der Massentierhaltung. Als wäre das nicht schlimm genug, stecken im Fleisch auch noch gefährliche Ekel-Keime. Dabei gilt Antibiotika-Resistenz als eine der größten Gesundheitsgefahren der Zukunft."

"Bei der Misshandlung von Tieren, der Verseuchung der Umwelt und der Gesundheitsgefährdung von Menschen hört sich der Spaß auf"
    Elf Fleischproben haben Abgeordnete der Grünen im Sommer im Großhandel erworben und danach einem Labortest unterziehen lassen. 
    Elf Fleischproben haben Abgeordnete der Grünen im Sommer im Großhandel erworben und danach einem Labortest unterziehen lassen.
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    Die Grün-Abgeordneten kritisieren die Wirtschaftskammer scharf, die die Kennzeichnung von Importfleisch blockiere. Die Untersuchung allerdings zeige, "wie unverantwortlich das nicht nur gegenüber unseren heimischen Landwirten, sondern auch gegenüber den Konsumenten ist", so Bohrn Mena. Eine zentrale Forderung des Volksbegehrens ist die verpflichtende Herkunftskennzeichnung von Lebensmitteln in verarbeiteten Produkten, in der Gastronomie sowie in der Gemeinschaftsverpflegung.

    Obwohl parteiübergreifend, als auch bei NGOs und Interessenvertretungen wie Arbeiterkammer und Landwirtschaftskammer eine Kennzeichnung befürwortet werde, stelle sich die Wirtschaftskammer quer, so der Vorwurf. "Bei der Misshandlung von Tieren, der Verseuchung der Umwelt und der Gesundheitsgefährdung von Menschen hört sich der Spaß auf", so Bohrn Mena. "Was muss noch passieren, bis der gesunde Menschenverstand obsiegt?"

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