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Balljunge kostete Roger Federer das Finale

Eine kuriose Szene kostet Roger Federer im Halbfinale gegen Alexander Zverev einen wichtigen Punkt. Zverev wurde danach ausgebuht.

Heute Redaktion
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Das gab es beim ATP-Finale wohl noch nie. Als Alexander Zverev nach seinem großen Sieg über Roger Federer (7:5, 7:6) zum Platzinterview erschien, wurde er ausgebuht. Und der 21-Jährige, selber ein Bewunderer Federers, war untröstlich.

Was war passiert? Beim 4:3 für Federer im Tiebreak des zweiten Satzes war der Schweizer nach Aufschlag Zverevs gut im Ballwechsel drin, als dieser plötzlich aufhörte zu spielen. Dachte er, Federers Ball sei zu lang gewesen? Oder war er geblendet worden von einem Blitzlicht? Nein, ein Ballkind hatte in seinem Sichtfeld den Ball fallen lassen. Eine glückliche Fügung für Zverev.

Der Schiedsrichter entschied, den Ballwechsel wiederholen zu lassen, der Deutsche ließ ein Ass folgen zum 4:4. Die Situation hatte Federer offenbar mehr irritiert, bei 4:5 verschlug er einen einfachen Volley, was die Differenz war im Tiebreak.

Zverev sagt "Sorry"

"Zuerst einmal möchte ich mich bei den Zuschauern für diese kuriose Situation entschuldigen", sagte Zverev im Platzinterview. "Aber die Regel ist, dass man den Punkt wiederholen muss, wenn ein Ballkind den Ball verloren hat." Das genügte dem Publikum aber nicht, es buhte weiter. Und die Interviewerin sah sich genötigt, es zurückzupfeifen.

"Ich habe mich auch bei Roger am Netz entschuldigt", fuhr Zverev weiter. "Er sagte, es sei okay. Es tut mir wirklich leid. Mir ist auch klar, dass Roger hier sehr viele Fans hat. Dass sollte er auch. Er hat so viel für den Sport getan, dass er weltweit die meisten Fans haben sollte."

Ob er stolz sei, dass er der erste Deutsche im Endspiel des ATP-Finale seit 22 Jahren und Boris Becker sei, fragte ihn die Interviewerin. "Ja, ich bin sehr stolz", sagte Zverev. Mehr fiel ihm dazu aber nicht ein. "Nochmals sorry", sagt er, sichtlich durcheinander. "Ich wollte wirklich nicht, dass es so endet."

(Heute Sport)