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Bandenkrieg soll um Özil und Kolasinac toben

Die Arsenal-Stars Mesut Özil und Sead Kolasinac stehen unter Personenschutz. Neue Hintergründe zum versuchten Raubüberfall.

Heute Redaktion
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Es liest sich wie ein Krimi, was die englische "Sun" berichtet. Mesut Özil und Sead Kolasinac sind zum Premier-League-Auftakt nicht mit ihrer Mannschaft von London nach Newcastle gereist. Sie erlebten den 1:0-Erfolg der Gunners aus der Ferne mit. Über die Absenz der beiden Arsenal-Stars wurde im Vorfeld der Partie gerätselt. Englische Medien schrieben von Sicherheitsproblemen. Die beiden Profis waren am 25. Juli in London vor Özils Haus von zwei Unbekannten bedroht worden. Die mit Messer bewaffneten Männer wollten die Spieler offenbar ausrauben. Doch Kolasinac schlug die beiden Täter in die Flucht.

24 Stunden unter Personenschutz

Seither kamen der Deutsche und der Bosnier nur einmal auswärts in einem Testspiel (am 4. August beim 1:2 gegen Barcelona) zum Einsatz. Sie seien zuvor noch nicht in der mentalen Verfassung gewesen, zu spielen, begründete Trainer Unai Emery. Und mittlerweile stehen sie offenbar währen 24 Stunden unter Personenschutz. Der Grund: Der Überfall auf Özil und Kolasinac scheint einen Londoner Bandenkrieg ausgelöst zu haben.

Verhaftungen vor Özils Haus

Am vergangenen Donnerstagabend wurden vor Özils Wohnsitz im Norden der Stadt zwei Männer verhaftet. Die beiden 27-jährigen Ferhat E. und Salaman E. lieferten sich mit Sicherheitsleuten vor dem Haus eine Auseinandersetzung, wie die Polizei gegenüber Medien bestätigte. Ein weiterer Zwischenfall soll sich auch vor Kolasinac' Haus ereignet haben.

Die "Sun" bringt nun weitere mögliche Hintergründe für die skurrile Situation ans Licht: Nachdem eine Bande versucht habe, die beiden Arsenal-Stars beim Überfall auf offener Straße um ihre wertvolle Uhren zu bringen, sei nun eine rivalisierende osteuropäpische Gang aktiv geworden. Diese würde den versuchten Raubüberfall auf Özil und Kolasinac nicht dulden, lautete offenbar ihre Botschaft. "Kolasinac hat im Norden Londons sehr viele Freunde, die Spieler sind beliebt", zitiert die "Sun" einen Informanten.

Dadurch sei die andere Bande angestachelt worden, weitere Drohungen gegen die beiden Arsenal-Stars auszusprechen. Sie würden den beiden alles rauben, was sie haben, lautete offenbar eine. Kolasinacs Ehefrau ist laut dem Boulevardblatt aus Angst nach Deutschland geflohen und will dort bleiben, bis sich die Lage beruhigt hat.

Noch derselbe wie vorher?

Der FC Arsenal publizierte ein Comminuqué, in dem der Club festhält: "Das Wohlergehen unserer Spieler und ihrer Familien hat immer höchste Priorität. In Zusammenarbeit mit der Polizei unterstützen wir die Spieler und ihre Familien. Wir freuen uns, sie so bald wie möglich wieder in unserem Kader willkommen zu heißen." Coach Emery beruhigte: "Wir wollten diese Umstände natürlich so nicht. Aber Mesut ist derselbe wie vorher. Mal kann er spielen, mal nicht."

Deutsche Medien spekulieren, dass die jüngsten Ereignisse um Özil den 30-Jährigen zur "Flucht" in die USA bewegen könnten. Sein Berater soll sich nächste Woche jedenfalls in Washington mit Vertretern von DC United treffen. In der US-Hauptstadt könnte Özil im Winter in die Fußstapfen des englischen Superstars Wayne Rooney treten, der zurück in seine Heimat (zu Derby County) wechselt.

Özil hatte schon im vergangenen Jahr keinen einfachen Sommer erlebt. Wegen eines Treffens mit dem türkischen Staatspräsidenten Erdogan hatte er viel Kritik einstecken müssen und war nach dem Desaster an der WM in Russland aus dem deutschen Nationalteam zurückgetreten.

Özil musste sich via Twitter aus der Ferne über den 1:0-Sieg von Arsenal in Newcastle freuen:

(Heute Sport)