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Barca "klaute" Transfer, Roma denkt Klage an

Barca kaufte Malcom für 41 Millionen Euro, obwohl sich die Roma mit Bordeaux und dem Brasilianer schon einig war. Die Posse im Überblick:

Heute Redaktion
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Der Flug war gebucht, die medizinische Abteilung war bereit für den letzten Check. Die AS Roma erwartete am Montagabend ihren neuen Brasilo-Star am Flughafen. Der Transfer wurde schon vom abgebenden Klub Bordeaux und den Römern selbst öffentlich kommuniziert.

Die Höhe der Ablöse war ausgemacht, mit dem Spieler Malcom herrschte ebenfalls Einigkeit. Was sollte da noch schief gehen?

Der FC Barcelona hatte sich eingeschalten und ein verbessertes Angebot abgegeben. Bordeaux musste sich entscheiden. Das höhere Angebot annehmen? Die Abmachung mit der Roma einhalten?

Richtig, es wurde Option Nummer drei: die beiden Parteien gegeneinander ausspielen, um noch mehr Ablöse rauszuschlagen.

Transfer wird zur Posse



Das verriet Roma-Sportdirektor Monchi in einem Video, das der Klub via Twitter veröffentlichte und mit englischen Untertiteln übersetzte.

"Ich war sehr überrascht, als ein Vertreter des Spielers uns anrief und sagte, dass Bordeaux die Erlaubnis, nach Rom zu reisen, widerrufen hatte. Ich rief bei Bordeaux an und mir wurde gesagt, dass Barcelona ein besseres Angebot abgegeben hatte und wenn wir unseres nicht nachbessern, werden wir den Spieler nicht bekommen."

Die Verhandlungen flammten trotz Einigung neu auf. Die Roma spielte in der "Auktion" um den Flügel eine Runde mit – auf ausdrücklichen Wunsch von Klub-Boss James Pallotta. Barca verbesserte das Angebot ein weiteres Mal. Die Roma hatte die Nase voll und stieg aus dem Poker aus.



Zieht die Roma vor Gericht?



Nun überlegen die Italiener sogar, rechtliche Schritte einzuleiten. Zwar habe man keinen unterschriebenen Vertrag vorliegen. Der Verein verfüge aber über genügend Protokolle, in denen Klub-Verantwortliche von Bordeaux ihr schriftliches Einverständnis für den Transfer und die Modalitäten bereits abgegeben hätten.

Ob der Roma das als rechtliche Grundlage reicht, um die Transfer-Posse vor Gericht zu bringen, ist noch unklar. Monchi kündigte an, zumindest darüber nachzudenken. (SeK)