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Barisic: "Werden jetzt sicher nicht goschert sein"

Heute Redaktion
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Der SK Rapid fixierte am Mittwochabend mit einem 1:0-Sieg über Sturm Graz den Aufstieg in das Viertelfinale des ÖFB Samsung Cups. Tragischer Held war Stefan Schwab, der zwar das Goldtor erzielte, für den die Partie aber wegen einer Verletzung früher zu Ende ging. Trotz des Erreichens der Runde der letzten acht Teams will Rapid-Trainer Zoran Barisic noch nicht den Titel als Ziel ausgeben. Sein Gegenüber Sturm-Coach Franco Foda sah trotz des Ausscheidens auch positive Aspekte.

Per Kopf schoss Schwab die Hütteldorfer in die nächste Runde. "Ich habe gesehen, dass dort der Raum frei wird und habe versucht durchzustoßen. Kainz hat die Flanke eigentlich blind geschlagen, aber sie ist perfekt gekommen. Ich bin runtergetaucht und habe den Ball zum Glück reingehaut", freute sich der Ex-Admiraner im "ORF", der bereits am Samstag beim Ligasieg gegen Sturm per Kopf traf.

In der 66. Minute musste er allerdings nach einem Zweikampf verletzt ausgetauscht werden. Danach saß Rapids Nummer acht mit einem Eisbeutel um den rechten Knöchel gebunden und sah seinen Kollegen dabei dazu, wie sie das 1:0 über die Zeit brachten. "Das war leider eine blöde Situation, ich bin umgeknickt. Die weiteren Untersuchungen werden ergeben was ich habe. Ich hoffe, es ist nicht zu schlimm. Es wird irgendwas mit dem Band oder der Kapsel sein, aber abwarten", meinte Schwab.

"Wir sind richtig geil auf den Cup"

Bereits vor ihm in Minute 22 musste Stefan Stangl mit einer Muskelverhärtung vorzeitig vom Feld. Aber auch dadurch ließ sich Rapid nicht beirren und ließ im gesamten Spiel nur zwei bis drei gefährliche Torchancen zu. "Ein Kompliment an die Mannschaft, wie sie mit all dem umgegangen ist", sagte Barisic nach dem Spiel. "Das war heute ein hartes Stück Arbeit. Wir haben ein gutes Spiel gemacht und sind froh, dass wir weitergekommen sind."

Barisic sieht nach den jüngsten Spielen einen Aufwärtstrend. "Wir sind stabiler als zu Saisonbeginn, aber ich erwarte mir noch mehr", so der Rapid-Trainer, der öffentlich den Gewinn des Cups aber nicht als Ziel ausgeben will. "Niemals! Wir werden jetzt sicher nicht goschert sein. Wir wollen bescheiden in der Öffentlichkeit auftreten." Der Hunger nach dem ersten Cup-Sieg seit 1995 lässt sich aber nicht ganz verbergen. "Wir sind richtig geil auf den Cup, weil wir ihn schon so lange nicht mehr gewonnen haben", meinte Verteidiger Mario Sonnleitner.

Madl: "Jetzt stehen wir leider mit nichts da"

Bei Sturm hingen die Köpfe nach dem Ausscheiden tief. "Wir wollten weiterkommen, jetzt stehen wir leider mit nichts da", meinte Michael Madl geknickt. "Rapid ist hinten sehr gut gestanden. Wir haben keine Kreativität reingebracht und konnten dadurch wenig überraschen." Das sah auch Foda so. "Wir waren ballsicher und haben das Spiel gut vorbereitet, aber nur bis zum Strafraum. Dann haben die Spieler oft die falschen Entscheidungen getroffen", erklärte der Sturm-Trainer.

Er sieht den größten Aufholbedarf an der Spitze. "Unsere Offensivabteilung muss mehr Durchschlagskraft an den Tag legen", fand der Deutsche. "Im Strafraum muss ich mich durchsetzen, Eins-gegen-Eins-Situationen hervorrufen und dann zum Abschluss kommen. Das war unser Manko in beiden Spielen gegen Rapid." In den wenigen Matches seit seiner Rückkehr hat sich seiner Meinung nach aber schon einiges verbessert. "Ich sehe eine positive Entwicklung in der Mannschaft. Wir stören den Gegner früher und haben mehr Ballbesitz", so Foda.

Für beide Teams folgt am Wochenende der Bundesliga-Alltag. Sturm muss erneut nach Wien, am Samstag (16 Uhr im Ticker) kommt es in Favoriten zum Duell mit Austria Wien. Rapid gastiert am Sonntag (16.30 Uhr im Ticker) beim Aufsteiger SCR Altach.