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Bauer amputiert eigenes Bein mit Taschenmesser

Beim Entladen von Getreide geriet ein Farmer in Nebraska mit dem Bein in eine Förderschnecke – ihm blieb nur ein Ausweg.

Heute Redaktion
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Es war ein Routinejob für einen harten Burschen wie Kurt Kaser: Der US-Farmer füllte auf seinem Hof im US-Bundesstaat Nebraska Getreide in einen Silo. Dabei rutscht der 63-Jährige aus und gerät mit dem Fuß in die Förderschnecke, die noch läuft. Die Schnecke erfasst das Bein und zieht Kaser unaufhaltsam in die Maschine.

Schlagartig wird es eng für Kaser. Viel Zeit für Rettungsmaßnahmen hat er nicht, die Ausgangslage ist bescheiden: Er kommt nicht frei und kann die Förderschnecke nicht abstellen. Sein Handy ist außer Reichweite, Kaser ist allein auf dem Hof. Der Bauer begreift: Niemand kann ihm helfen, die Situation ist aussichtslos, bald wird er bewusstlos.

Die Entscheidung

In letzter Minute trifft Kaser eine unerhörte Entscheidung: Er greift nach seinem Taschenmesser und schneidet sich das feststeckende Bein unterhalb des Knies ab. "Ich dachte, dass ich mit Sicherheit in Ohnmacht falle", sagte er zu "NBC News". "Irgendwas sagte mir, dass ich etwas tun muss. Also machte ich das, was ich am sinnvollsten fand, und es half. Ich merkte, wie ich Nerven durchtrennte".

Minutenlang säbelt er an seinem Bein herum, bis er endlich frei war. "Die Maschine ließ mich los. Dann kroch ich die paar Meter rüber zum Haus." Dort lag sein Handy, Kaser rief seinen Sohn Adam an, der Rettungssanitäter ist. Der brachte seinen Vater ins Krankenhaus.

"Ich bin ein Sturkopf"

Mittlerweile sitzt Kaser im Rollstuhl und kann schon wieder lächeln. "Ich habe nur getan, was ich konnte. Nur so geht es, habe ich mir gedacht. Hatte der Farmer gar keine Angst? Dafür war keine Zeit. Reportern von NBC News sagt er: "Ich bin ein Sturkopf. Ich gebe niemals auf."

Der Heilungsprozess sei zwar ziemlich schmerzhaft gewesen. Er sei aber entschlossen, bald mit einer Prothese wieder laufen zu können. „Ich habe immer noch den größten Teil meines Beins. Es gab im Krankenhaus viele Menschen, die in einem Rollstuhl sitzen und da nie wieder rauskommen. Man muss daran denken." (red)